Vor dem finalen Rückzug der Bundeswehr aus Mali äußert Oppositionspolitiker Johann Wadephul (Union) ernsthafte Bedenken. Er kritisiert die fehlende Strategie der Bundesregierung für die Region und warnt vor den katastrophalen humanitären Zuständen und den vorprogrammierten Flüchtlingsströmen. Paradoxerweise findet der Abzug der Bundeswehr unter schwierigsten Bedingungen statt und wird doch als gelungen erachtet.
Mangelnde Strategie und zukünftige Herausforderungen
Johann Wadephul, Vizefraktionschef der Union im Bundestag, sieht die Bundesregierung im Sahel vor einem Scherbenhaufen. „Wir ziehen ab und sind froh, wenn das halbwegs ohne Schäden gelingt. Wir verlieren einen Ansprechpartner nach dem anderen. Dabei sind die humanitären Zustände katastrophal und die nächsten Flüchtlingsströme im Voraus angelegt“, so Wadephul laut Mediengruppe Bayern.
Bundeswehr Abzug: Eine beeindruckende Leistung trotz der Herausforderungen
Für das Gelingen des Abzugs erhält die Bundeswehr jedoch Zuspruch. Wadephul lobt, dass es der Bundeswehr trotz schwierigster Bedingungen gelungen ist, „den Abzug vernünftig und dank vieler Improvisationen auch unerwartet schnell und glatt zu meistern“. Dies zeige das Können und die Expertise der Truppe. Ein ähnliches Urteil kommt von dem verteidigungspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion, Alexander Müller: „Insgesamt ist die Bundeswehr bei dem Abzug auf riesige Herausforderungen gestoßen, die sie aber gut gemeistert hat.“
Was kommt nach dem Abzug?
Die zukünftige Rolle des Flughafendrehkreuzes in Niamey bleibt ungewiss. Wadephul kommentiert dazu, dass die Regierung Nigers sich anscheinend auf Russland festgelegt hat. Daher sei „eine Geschäftsgrundlage für eine Stationierung deutscher Truppen nicht mehr gegeben“. Derzeit organisiert die Bundeswehr den Abzug über Dakar im Senegal, da Niamey nicht genutzt werden kann.
Befürchtungen einer zunehmenden Instabilität
Ulf Laessing, Büroleiter der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung im Sahel, fürchtet eine zunehmende Instabilität in der Region durch den Abzug der Bundeswehr. „Tausende Ortskräfte in Gao werden arbeitslos, sie bekommen auch keine Unterstützung vom malischen Staat.“ Zudem prophezeit er, dass Binnenflüchtlinge, die bislang vor Terrorgruppen wie dem Islamischen Staat (IS) nach Gao geflohen sind, weiter nach Niger ziehen könnten.
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