Die Bundeswehr steht kurz vor dem Abschluss ihrer Mission im westafrikanischen Niger mit lediglich einer „stillen Ankunft“ und ohne feierlichen Empfang. Über diesen Abzug berichtet der „Spiegel“, der auch die Investition Deutschlands von etwa 130 Millionen Euro in den lokalen Stützpunkt und die Ausbildung der lokalen Spezialkräfte enthüllt.
Stille Ankunft der Bundeswehr in Niger
Nach Informationen des „Spiegels“ steht die Bundeswehr vor dem Abschluss ihres Abzugs aus dem westafrikanischen Niger. Die verbliebenen Soldaten sollen in den letzten Augusttagen auf dem Fliegerhorst im niedersächsischen Wunstorf eintreffen. Derzeit sind rund 50 Soldaten am Stützpunkt nahe der Hauptstadt Niamey stationiert.
Im Unterschied zu den Missionen in Afghanistan und Mali ist dieses Mal offenbar kein feierlicher Empfang für die Bundeswehrkräfte geplant. Es soll lediglich eine sogenannte „stille Ankunft“ geben, so das Magazin.
Ausbildung der nigrischen Spezialkräfte und Investitionen im Stützpunkt
Seit 2018 haben die Bundeswehrkräfte rund 800 Spezialkräfte der nigrischen Armee ausgebildet. Diese Information geht aus der Antwort des Auswärtigen Amts auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Sevim Dagdelen (BSW) hervor, über welche der „Spiegel“ berichtet.
Dagdelen hat ebenfalls angefragt, wie viel Geld Deutschland in Bau und Betrieb des Stützpunkts in Niamey investiert hat. Nach Angaben des Außenamts beläuft sich die Summe auf „rund 130 Millionen Euro“. Das Luftdrehkreuz habe „unmittelbar“ dazu gedient, die im benachbarten Mali stationierten Soldaten zu unterstützen.
Stellungnahme von Dagdelen
Die nigrische Junta, ähnlich wie zuvor die malische Putschistenregierung, drängt nun auch westliche Truppen aus dem Land. Dagdelen bezeichnet die Bundeswehreinsätze als „völlig gescheitert“. Sie fügt hinzu: „Dass sich ausgerechnet die Soldaten, die man selbst ausgebildet hat, gegen die Nato-Staaten wendeten, ist ein Treppenwitz der Geschichte und Folge einer Politik im neokolonialen Fahrwasser Frankreichs“.
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