Die Bundeswehr plant die Stationierung einer festen Brigade in Litauen bis 2025, laut Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. Die Brigade, ein „sichtbares Leuchtturmprojekt der Zeitenwende“, soll nicht komplett aus Deutschland übertragen, sondern aus bestehenden Elementen neu zusammengestellt werden.
Planung und Aufstellung der Brigade
Die Bundeswehr stellt eine neue Brigade für Litauen zusammen, bestehend aus bereits vorhandenen Elementen in Deutschland und nicht durch einfachste Verlegung einer bestehenden Brigade, wie es Pistorius nach einer Sitzung des Verteidigungsausschusses des Bundestags klarstellte. „Es wird sich handeln um eine schwere Kampfbrigade des deutschen Heeres“ sagte er und erwartet die Fertigstellung der „Roadmap“ für das Projekt bis Ende des Jahres. „Erst nach Abschluss der Planung, also bis Ende des Jahres, wird dann absehbar sein, welche Truppenteile aus welchen Standorten in Deutschland einen Beitrag leisten werden“, ergänzte er.
Infrastruktur und Angehörigenbetreuung
Für den SPD-Politiker spielt die Infrastrukturplanung eine entscheidende Rolle in den Verhandlungen mit Litauen. „Es gehe um Aspekte wie Wohnungen und Schulen, Kindergarten und Arbeitsplätze“, betonte Pistorius. Bei der längerfristigen Stationierung einer deutschen Brigade in Litauen ist die Attraktivität des Standorts für die Soldaten und ihre Familien von besonderer Bedeutung.
Zeitplan und Erwartungshaltung
Pistorius skizzierte einen Zeitplan, der ein Vorkommando in Litauen im zweiten Quartal 2024 und einen Aufstellungsstab im vierten Quartal desselben Jahres vorsieht. Die schrittweise Verlegung der Brigade soll dann „in Abhängigkeit und quasi synchron zur Fertigstellung geeigneter Infrastruktur“ erfolgen. Bis Ende nächsten Jahres rechnet er mit einer „niedrigen dreistelligen Zahl“ von Soldaten vor Ort. Dennoch warnte der Minister vor überzogenen Erwartungen: „Es bedeutet nicht zwangsläufig, dass 2025 einer Brigade mit 3.500 Soldaten und allem, was dazugehört, in Litauen sichtbar sein werde.“