Warum flogen am Montagnachmittag drei Düsenjäger im Tiefflug über Osnabrück?
Eine Leserin fragte bei unserer Redaktion nach, wir haben uns bei der Bundeswehr erkundigt.

AFP

Rein nach der Definition war es kein „Tiefflug“, der am Montagnachmittag für erheblichen Lärm und wackelnde Fensterscheiben in Teilen der Hasestadt gesorgt hatte. Nach der Definition fängt ein Tiefflug erst bei 600 Metern an und reicht bis 10 Meter herunter, erläutert die Wikipedia. Viele Meter fehlten aber nicht am „Tiefflug“, der Lärm war auch so schon „nicht ohne“, wie wir in unserer Redaktion feststellen konnten.

Nach Auskunft von Hauptmann Maik Bugenhagen vom Luftfahrtamt der Bundeswehr, waren es 782 bzw. 901 Meter „über Grund“, die seine beiden Kameraden im Cockpit der Eurofighter über die Osnabrücker Innenstadt führten.
Warum diese beiden Piloten gegen 15:35 Uhr soweit heruntergingen, während ein weiterer Eurofighter nur fünf Minuten zuvor eine moderate Flughöhe von mehr als 2.100 Metern einhielt, dazu bekamen wir keine Auskunft.

Hintergrund des Überflugs der Osnabrücker Innenstadt war der Rückflug von einer Übung im zeitweise für den Zivilluftverkehr geschlossenen Luftraum „Weser“ zum Flugplatz in Nörvenich (bei Köln), wo das Taktische Luftwaffengeschwader 31 stationiert ist.

Überflug über Osnabrück in der Höhe erlaubt

Der Luftwaffen-Hauptmanns ergänzte seine Antwort auf die Anfrage unserer Redaktion damit, dass beim Überflug von Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern von Kampf- und Transportflugzeugen eine Mindesthöhe von 2000 Fuß (ca. 600 m über Grund) einzuhalten sei. Die von der Bundeswehr am Montag protokollierten Höhenangaben lagen also darüber.

Weiterlesen: Wie im Großraum Osnabrück mit privaten Düsenjägern der Luftkampf geübt wird.

 

Symbolfoto: Matthias Kabel, Lizenz CC BY-SA 2.5