Die Bundeswehr sieht sich mit stetig sinkenden Bewerberzahlen konfrontiert, was laut internen Dokumenten die Aufrechterhaltung der derzeit hohen Personalqualität gefährdet.
Sinkende Bewerberzahlen bei der Bundeswehr.
Laut einem Bericht des „Spiegels“ haben sich in den ersten Monaten dieses Jahres deutlich weniger Männer und Frauen für den Soldatenberuf beworben als im Vorjahreszeitraum. „Der Trend rückläufiger Bewerbungen hält, trotz erheblicher Bemühungen, auch in 2023 an“, heißt es in einer vertraulichen Vorlage für die Ministeriumsspitze. Bis Ende Mai dieses Jahres bewarben sich insgesamt 23.414 Frauen und Männer, was im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum 2022 ein Rückgang von rund sieben Prozent bedeutet.
Mögliche Konsequenzen des Bewerbermangels
In den internen Papieren wird bereits vor den erheblichen Folgen des Bewerbermangels gewarnt: „Die weiterhin sinkenden Bewerbungseingänge werden absehbar eine Beibehaltung der derzeit hohen Qualität in der Personalauswahl erschweren“, heißt es in einem als Verschlusssache eingestuften Dossier.
Reaktion der Bundeswehr
Die Bundeswehr bestätigte die sinkenden Zahlen. Ein Sprecher sagte, die Bewerbungen seien „rückläufig“. Dies sei „vor allem den Auswirkungen des demografischen und gesellschaftlichen Wandels sowie der sich immer weiter verschärfenden Lage auf dem Arbeitsmarkt geschuldet“. Die sinkenden Bewerberzahlen werden voraussichtlich auch bei einem bevorstehenden Termin des Verteidigungsministers zur Sprache kommen. Boris Pistorius wird im Zuge seiner Sommerreise ein Karriere-Center der Bundeswehr in Stuttgart besuchen.