Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, warnt vor den potenziellen Expansionsplänen Russlands und betont, dass Deutschland sich auf die Möglichkeit eines Krieges vorbereiten muss. Gleichzeitig versichert er, dass Deutschland seine Zusagen an die NATO einhalten wird, obwohl er Verzögerungen erwartet.
Warnung vor Russlands Plänen
Laut Carsten Breuer, zeigt sich die russische Bedrohung nun dringlicher als seit dem Ende des Kalten Krieges. In einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ sagte Breuer: „Wenn ich den Analysten folge und sehe, welches militärisches Bedrohungspotenzial von Russland ausgeht, dann heißt das für uns fünf bis acht Jahre Vorbereitungszeit.“ Er stellte jedoch klar, dass dies nicht unbedingt einen Krieg bedeuten würde, sondern nur die Notwendigkeit, auf diese Möglichkeit vorbereitet zu sein.
Forderung nach Ehrlichkeit und Transparenz
Breuer betont die Wichtigkeit von Ehrlichkeit in Bezug auf NATO-Zusagen Deutschlands. Während er von Verzögerungen ausgeht, versichert er, das die Ziele transparent kommuniziert werden: „Ja, das eine können wir jetzt schon. Aber das andere können wir erst in drei oder vier Jahren. Das machen wir in aller Transparenz“, so Breuer zur „Welt am Sonntag“.
Geheime Fähigkeiten
Auf die Frage nach spezifischen militärischen Fähigkeiten, die Deutschland der NATO bietet, war Breuer zurückhaltend: „Das ist aus gutem Grund militärische Verschlusssache. Ein Gegner wird seine Erkenntnisse aus allen möglichen Quellen ziehen, auch aus Zeitungen.“
Neue Nato-Strategie
Im Einklang mit der neuen Abschreckungs- und Verteidigungsstrategie der NATO plant Deutschland, bis zu 35.000 Soldaten in hoher Bereitschaft zu halten. Inklusive voll ausgestatteter Heeresdivisionen ab 2025 und 2027 und bis zu 200 Flugzeuge und Schiffe, erklärt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD).
Überarbeitung der Personalobergrenze der Bundeswehr
Breuer kündigte auch eine Überarbeitung der Personalobergrenze der Bundeswehr an. Er betonte jedoch, dass eine Erhöhung trotz neuer Aufgaben nicht zwingend sei: „Unbestritten gibt es technische Entwicklungen wie zum Beispiel unbemannte Systeme, mit denen wir effektiver sein können – und das müssen wir mit einer realistischen Sicht auf den Arbeitskräftemarkt verbinden.“ Ende 2023 lag die Zahl der aktiven Soldaten bei knapp 182.000.
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