Angesichts der jüngsten Spannungen im Kosovo sieht die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), noch deutlichen Spielraum für den Bundeswehr-Einsatz in der Region, ohne das Mandat verändern zu müssen. Auslöser der Spannungen waren belastende Ereignisse, darunter der Angriff eines serbischen Kommandotrupps auf kosovarische Polizisten und die vermutete Truppenaufmärsche Belgrads rund um den Kosovo.
Bundeswehr-Einsatz im Kosovo: Möglichkeiten zur Ausdehnung
Strack-Zimmermann äußerte sich zu den Kapazitäten des Bundeswehr-Einsatzes im Kosovo gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Sie wies darauf hin, dass das Mandat einer personellen Obergrenze von 400 Soldaten vorsieht, wovon derzeit nur 85 Soldaten Teil von KFOR seien. „Da ist also, ohne das Mandat verändern zu müssen, noch deutlich Luft nach oben.“, so die FDP-Politikerin. Sie bestätigte weiterhin, dass der Ausschuss sich regelmäßig über die Situation informiere und bereit sei, bei Bedarf mehr Soldaten in die Region zu verlegen.
Hintergrund der erhöhten Spannungen
Die jüngsten Spannungen wurden vor allem durch den Angriff eines 30-köpfigen, schwer bewaffneten serbischen Kommandotrupps auf kosovarische Polizisten im Nordkosovo ausgelöst. Bei diesem Vorfall wurden drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet. Es gibt zudem Berichte, dass Belgrad serbische Truppen rund um den Kosovo aufmarschieren lassen hätte, was zu zusätzlichen Spannungen führt.
Internationale Reaktionen
Diese Entwicklungen haben bereits Auswirkungen auf das Handeln anderer Nato-Staaten. Konkret stockt beispielsweise Großbritannien sein Kontingent aufgrund der sich zuspitzenden Situation auf. Es bleibt abzuwarten, wie Deutschland und andere Parteien auf die steigende Spannung in der Region reagieren werden.