Über ein Fünftel der Visaanträge von afrikanischen Studierenden wurden in den letzten zehn Jahren von der Bundesrepublik abgelehnt. Diese Statistik geht aus einer Anfrage der Linken-Abgeordneten Cornelia Möhring hervor und wird stark kritisiert.
Hohe Ablehnungsraten für afrikanische Studierende
Im Zeitraum zwischen 2012 und 2022 wurden laut dem Auswärtigen Amt 70.673 Visa an Studenten aus afrikanischen Ländern ausgegeben, während 2.349 Visa an afrikanische Wissenschaftler gingen. Die Anzahl der abgelehnten Anträge ist jedoch signifikant: Zwischen 2014 und 2022 wurden Anträge von 18.570 Studierenden und 48 Wissenschaftlern aus afrikanischen Ländern abgelehnt. Da die Anzahl der abgelehnten Visa zwischen 2012 und 2014 nicht erfasst wurde, könnte die Ablehnungsquote noch höher sein.
Studierende aus Afrika unterrepräsentiert
Die Ablehnungsrate war besonders hoch zwischen 2015 und 2019, als jährlich etwa 30 Prozent der Anträge abgelehnt wurden. Es gab mehr Anerkennungen mit dem Regierungswechsel zur Ampelkoalition, mit einer Ablehnungsrate von neun Prozent im letzten Jahr. „Kein Wunder, dass Studierende aus Afrika in Deutschland immer noch deutlich unterrepräsentiert sind“, sagte Cornelia Möhring als Reaktion auf diese Statistiken.
Die Linken kritisieren die Prüfung der Visavoraussetzungen als Generalverdacht gegenüber Studierenden aus dem Globalen Süden. Sie behaupten, dass selbst Merkmale des Charakters und der Sozialstruktur untersucht werden. Die Bundesregierung weist diese Vorwürfe zurück und betont, dass alle titelerteilende Stellen und Behörden bei ihrer Entscheidung an die Gesetze des Aufenthaltsrechts gebunden sind, welche die Erteilungsvoraussetzungen festlegen. Ihre Ablehnung bestätigen sie mit folgendem Zitat: „Bei ihrer Entscheidung sind die titelerteilende Stelle sowie an der Entscheidung beteiligten Behörden an das Vorliegen aller Erteilungsvoraussetzungen gebunden, die das Aufenthaltsrecht vorgibt.“
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