Die Bundesregierung plant nach aktuellen Berichten die Einführung einer CO2-Abgabe auf Holzenergie. Die Debatte basiert auf einem Entwurf der „Nationalen Biomasse-Strategie“, der derzeit von mehreren Ministerien diskutiert wird.
Entwicklung eines Konzepts für CO2-Abgabe auf Holzenergie
Laut des bisher unveröffentlichten Entwurfs der „Nationalen Biomasse-Strategie“ (Nabis) aus dem Februar 2020, bereitet die Bundesregierung ein Konzept für eine mögliche CO2-Abgabe auf Holzenergie vor. Wie die „Welt am Sonntag“ berichtet, wird das Papier aktuell zwischen den Bundesministerien für Wirtschaft und Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft abgestimmt. Es handelt sich um die „Entwicklung eines Konzepts für die Anwendung eines CO2-Faktors für holzartige Biomasse“.
Ausblick: CO2-Faktor für Verbrennung von holzartiger Biomasse
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kommentierte auf Nachfrage nicht näher zu den laufenden Abstimmungen. Angeführt wird das Projekt seitens des Wirtschaftsministeriums. Bis 2025 soll ein neues Konzept entwickelt werden, das die Klimawirkung der energetischen Nutzung holzartiger Biomasse abbildet. Denkbar wäre als Maßnahme die „Einführung eines realistischen und angemessenen CO2-Faktors für die Verbrennung von holzartiger Biomasse“.
Kritik und Gegenwehr
Trotz der bisherigen Klassifizierung von Holz als klimaneutraler, erneuerbarer Brennstoff, wurde es vom Umweltbundesamt (UBA) in seinem „CO2-Rechner“ bereits als klimaschädlich eingestuft. Dies stößt auf Widerstand: Der Geschäftsführer des Deutschen Energieholz- und Pelletverbandes (DEPV), Martin Bentele, kündigte an, rechtliche Schritte zu prüfen. Auch der Präsident des Verbands der Waldeigentümer (AGDW), Andreas Bitter, warnte vor einer Havarie bei der Energiewende, sollte eine Abgabe auf Holzenergie eingeführt werden.
Geisterfahrt der Ampel
Ähnlich kritische Töne schlug der stellvertretende bayerische Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) an. Er bezeichnete die Pläne in der „Welt am Sonntag“ als „nächste Geisterfahrt der Ampel“. Aiwanger betont, dass Holz als nachwachsender Rohstoff eine ausgeglichene CO2-Bilanz habe und daher eine „ideologisch motivierte Verteuerung der Holzenergie verhindert werden“ müsse.
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