Die geplante kapitalgedeckte Säule der gesetzlichen Rentenversicherung, das Generationenkapital, soll ab 2024 mit zwölf Milliarden Euro starten – zwei Milliarden mehr als ursprünglich vorgesehen – und bis 2035 auf 200 Milliarden Euro anwachsen, um die Renteneintritte der Babyboomer-Jahrgänge finanziell abzusichern.
Erhöhung des Startkapitals
Wie das “Handelsblatt” berichtet, plant der Bund, ab 2024 jährlich zwölf Milliarden Euro in das Generationenkapital einzuzahlen. Dieser Betrag soll in den Folgejahren um drei Prozent jährlich erhöht werden. Ursprünglich hatten SPD, Grüne und FDP im Koalitionsvertrag ein Startkapital von zehn Milliarden Euro vereinbart, diese Summe ist bereits für den Haushalt 2023 reserviert.
Verhandlungen zwischen Ministerien
Das Arbeits- und das Finanzministerium haben sich darauf verständigt, das Projekt, das ursprünglich als Aktienrente bekannt war, zu vergrößern. Die jährlichen Überweisungen von zunächst zehn und dann zwölf Milliarden Euro ab 2024 sind Darlehen des Bundes an den Fonds und beeinträchtigen nicht den Spielraum im Bundeshaushalt, da sie nicht unter die Schuldenbremse fallen. Bedenken gab es zuletzt noch im Wirtschaftsministerium.
Übertragung von Vermögenswerten
Zusätzlich ist geplant, bis zum Jahr 2028 Vermögenswerte im Umfang von 15 Milliarden Euro in das Generationenkapital zu übertragen. Details wurden nicht genannt, denkbar wären beispielsweise Aktien von Bundesbeteiligungen.
Finanzielle Vorsorge für Babyboomer
Mit dem Generationenkapital will die Ampelkoalition finanzielle Vorsorge für den Renteneintritt der Babyboomer-Jahrgänge treffen. “Der Einstieg in die kapitalgedeckte Rente ist dringend notwendig, sonst werden die Beitragskosten für Arbeitnehmer und Arbeitgeber ausufern”, so das Finanzministerium. Steigende Lohnnebenkosten seien ein Standortrisiko, das Deutschland in der aktuellen wirtschaftlichen Phase nicht leisten könne. Das Generationenkapital wird den Anstieg des Rentenbeitragssatzes mittel- bis langfristig dämpfen, ebenso die Leistungen des Bundes an die Rentenversicherung, hieß es weiter.