Die Bundesregierung äußerte sich am Freitag in Berlin zur ungeklärten Situation um den mutmaßlich verstorbenen Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, und betonte dabei die fehlenden eigenen Erkenntnisse.
Keine eigenen Erkenntnisse zu Prigoschins Tod
Die Bundesregierung teilte mit, dass sie keine Informationen zum mutmaßlichen Tod von Jewgeni Prigoschin, dem Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, habe. „Wir haben keine eigenen Erkenntnisse, die wir mit Ihnen teilen können“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner vor Journalisten in Berlin. Ob sich seiner Meinung nach die militärische Lage in Russland durch das vermeintliche Ableben des Söldnergruppenchefs verändern könnte, ließ Büchner offen. Über diesen Aspekt wolle die Bundesregierung „nicht spekulieren“.
Spekulationen um gewaltsames Ende und Putschversuch
„Überraschend wäre ein gewaltsames Ende Prigoschins nicht“, so Büchner weiter. Die Gruppe Wagner, die Prigoschin führte, hatte in der Vergangenheit im Interesse der russischen Regierung militärische Aktionen in verschiedenen Ländern unternommen und dabei zuletzt im Konflikt in der Ukraine eine bedeutende Rolle gespielt. Prigoschin hatte die russische Militärführung wiederholt öffentlich scharf kritisiert und den Krieg als zwecklos bezeichnet. Im Juni verschärfte sich die Situation, als Prigoschin mit seiner Gruppe Richtung Moskau aufbrach. Unter ungeklärten Umständen wurde der mutmaßliche Putschversuch jedoch abgebrochen.
Ungeklärter Flugzeugabsturz mit Prigoschin an Bord
Vergangenen Mittwoch stürzte ein Privatflugzeug auf dem Weg von Moskau nach Sankt Petersburg ab. An Bord befanden sich laut russischen Behörden neben Prigoschin auch der Wagner-Gründer Utkin und acht weitere Personen. Überlebende gab es keine. Bislang gibt es keine gesicherten Erkenntnisse zu den genauen Umständen des Absturzes und dem derzeitigen Aufenthaltsort Prigoschins.