Das Bundeskabinett hat eine neue Ernährungsstrategie bestätigt, die mehr als 90 geplante und bestehende Initiativen bündelt. Im Zentrum der Strategie steht das Ziel, den Zugang zu gesunder und nachhaltiger Ernährung zu verbessern und die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
Neue Ernährungsstrategie des Bundeskabinetts
Die Bundesregierung hat eine neue Ernährungsstrategie eingeführt. Sie zielt darauf ab, den Zugang zu gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln zu verbessern und Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Das Bundesministerium für Landwirtschaft erklärte, dass die Strategie rund 90 laufende und geplante ernährungspolitische Maßnahmen bündelt.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) betonte: “Wie wir uns ernähren, hat entscheidenden Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden”. Er fügte hinzu, dass jeder eine “echte Wahl für gutes Essen” bekommen soll. Mit der Ernährungsstrategie wolle man entsprechende “Angebote” schaffen, die Wahl liege jedoch letztendlich beim Einzelnen.
Mehr als nur gesunde Ernährung
Die neue Ernährungsstrategie umfasst insgesamt sechs konkrete Ziele. Dazu gehören unter anderem die Verbesserung der Gemeinschaftsverpflegung, die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und die Förderung einer pflanzenbasierten Ernährung. Weitere Ziele sind der “sozial gerechte” Zugang zu gesunder und nachhaltiger Ernährung, die Unterstützung einer “angemessenen Nährstoff- und Energieversorgung und Bewegung” sowie die Erhöhung des Angebots “nachhaltig und ökologisch produzierter” Lebensmittel.
Um beispielsweise eine abwechslungsreichere Ernährung in Kindergärten und Schulen zu fördern, sollen klare Ernährungsstandards und betreutes Essen eingeführt sowie Trinkwasserspender und Küchenausrüstung gefördert werden. Das Ministerium plant ferner, die Lebensmittelverschwendung durch “verbindliche Ziele” entlang der Lebensmittelkette zu reduzieren und Verbraucher zu informieren und zu unterstützen.
Reaktion auf ernährungsbezogene Krankheiten
Die Strategie wird eingeführt, weil immer mehr Krankheiten mit der Ernährung in Zusammenhang stehen. Laut Ministerium leiden in Deutschland mindestens 8,5 Millionen Menschen an Typ-2-Diabetes. Eine Studie aus dem Jahr 2015 schätzt, dass die gesellschaftlichen Kosten von Fettleibigkeit in Deutschland bei etwa 63 Milliarden Euro pro Jahr liegen. Im Jahr 2008 wurden die direkten Gesundheitskosten einer zu hohen Aufnahme von Zucker, Salz und gesättigten Fettsäuren auf 16,8 Milliarden Euro geschätzt, was etwa sieben Prozent der gesamten Behandlungskosten in Deutschland entsprach.
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