Der Bundesrechnungshof warnt die Haushälter des Bundestags vor einem geplanten Großvorhaben des Verteidigungsministeriums zur Beschaffung von 203.000 modernen Gehörschutzkopfhörern mit Sprechfunktion. In einem Bericht kritisiert die Behörde, dass der mit 2,8 Milliarden Euro veranschlagte Auftrag unwirtschaftlich sei und ein Einsparpotenzial von 1,2 Milliarden Euro ignoriert.
Bedenken bezüglich des Projekts des Verteidigungsministeriums
Im Detail zeigt sich, dass der Bundesrechnungshof das Verteidigungsministerium für seine Pläne kritisiert, teure Funktionen einzukaufen, die ungenutzt bleiben. In dem Bericht heißt es: „Das Bundesministerium der Verteidigung wird Funktionen teuer einkaufen, die ungenutzt bleiben“. Der „Spiegel“ berichtet über diese Erkenntnisse aus dem 15-seitigen, als Verschlusssache eingestuften Bericht.
Ursprung des Projekts
Seit 2019 plant das Verteidigungsministerium, allen Soldaten moderne Kopfhörer zum Gehörschutz und mit integrierter Sprechfunktion zur dauerhaften Funkverbindung zur Verfügung zu stellen. Die Kosten pro Kopfhörer variieren zwischen 2.000 und 2.600 Euro, abhängig von der Technik. Der Bundestag muss den Vorhaben, der insgesamt 2,8 Milliarden Euro für Beschaffung und Nutzung der Geräte bis 2051 vorsieht, noch genehmigen.
Kritische Stimmen
Jedoch hebt der Bundesrechnungshof hervor, dass nur etwa ein Fünftel aller Soldaten in der Lage wäre, die Sprechfunktion überhaupt zu nutzen, da den meisten Soldaten kein Funkgerät zur Verfügung steht. Dementsprechend würden die meisten Soldaten die modernen Kopfhörer lediglich zum Gehörschutz verwenden, obwohl auch günstigere Modelle diesen Zweck erfüllen könnten. Der Bericht weist darauf hin, dass das Verteidigungsministerium hier ein Einsparpotenzial von 1,2 Milliarden Euro übergeht und betont: „Aufgrund begrenzter Haushaltsmittel“ sei dies nicht hinnehmbar.
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