Das Bundeskartellamt hat im laufenden Jahr Bußgelder in Höhe von rund 19,4 Millionen Euro wegen verbotener Absprachen verhängt. Diese Strafen betrafen drei Unternehmen und eine natürliche Person in den Sektoren Schutzkleidung, Breitbandgeräte und Bauleistungen. Die Jahresbilanz der Behörde, die am Donnerstag veröffentlicht wurde, gibt zudem Einblicke in die Aktivitäten des Amtes im Jahr 2024.
Jahresbilanz des Bundeskartellamts
Andreas Mundt, Kartellamtschef, erklärte, dass seit 2019 Bußgelder in einer Gesamthöhe von etwa 1,3 Milliarden Euro verhängt wurden. In diesem Jahr wurden elf Durchsuchungsaktionen durchgeführt, von denen drei im Wege der Amtshilfe stattfanden. Auffällig ist, dass die Mehrheit der aktuellen Kartellbußgeldverfahren auf Quellen zurückgeht, die außerhalb des Kronzeugenprogramms liegen. „Mehrere große Kartellverfahren laufen und die Zahl der Durchsuchungen bleibt auf hohem Stand“, sagte Mundt. Die Behörde plant, zur weiteren Effizienzsteigerung verstärkt auf künstliche Intelligenz (KI) zu setzen.
Kronzeugenanträge und Durchsuchungen
Im Rahmen der Ermittlungen haben bisher 17 Unternehmen dem Bundeskartellamt über Kronzeugenanträge neue Informationen zu Verstößen in ihrer Branche übermittelt. Diese Anträge ermöglichen es Unternehmen, durch Kooperation mit der Behörde Strafen zu mildern oder zu vermeiden. Trotz der Relevanz des Kronzeugenprogramms in der Vergangenheit nimmt der Anteil der Fälle, die auf allgemeinen Ermittlungsarbeiten basieren, weiter zu.
Zukunftsperspektiven
Die verstärkte Nutzung von KI soll das Amt in die Lage versetzen, Kartellverstöße noch effektiver aufzudecken. Andreas Mundt sieht darin eine Möglichkeit, die laufenden Verfahren effizienter zu gestalten und die hohe Anzahl an Durchsuchungen beizubehalten. Die Behörde bleibt somit auch weiterhin aktiv im Kampf gegen verbotene Absprachen, um den fairen Wettbewerb in Deutschland zu sichern.
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