Anja Karliczek (2. von links) und Mathias Middelberg (rechts) sprachen mit den Stipendiatinnen Mikal Obed (links) und Yasmin Al-Harirei (2. von rechts).
Seit kurzem werden am Osnabrücker Islamkolleg Imame und religiöses Betreuungspersonal wie z.B. Seelsorger ausgebildet. Das Institut ist deutschlandweit einzigartig, daher wurde es am heutigen Montag von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und dem innenpolitischen Sprecher der Unionsfraktion Mathias Middelberg besucht.
Anders als für Pfarrer und Rabbiner gab es bislang keine staatlich organisierte Ausbildung für islamische Geistliche. Imame werden fast immer im Ausland geschult und predigen selten auf Deutsch. Mit dem Islamkolleg in Osnabrück soll sich das ändern: Angehende Imame sollen eine akademisch fundierte, zertifizierte, deutschsprachige Aus- und Weiterbildung erhalten. Das Projekt erregt deutschlandweit Aufmerksamkeit, am Montag kam mit Anja Karliczek und Mathias Middelberg Berliner Politprominenz zu Besuch.
Treffen mit Studierenden und Wissenschaftlern
Neben dem Islamkolleg besuchten die beiden CDU-Politiker auch das Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück und das Avicenna-Studienwerk, das sich der Förderung begabter muslimischer Studierender und Doktoranden verschrieben hat. Die drei Einrichtungen haben ihre Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe zueinander in der Osnabrücker Innenstadt. Karliczek und Middelberg ließen sich durch die Gebäude führen, sprachen mit zwei Stipendiatinnen und bekamen die Arbeit der Einrichtungen erklärt.
Karliczek sieht Osnabrück in Pionierrolle
Die Bildungsministerin war von ihrem Besuch in Osnabrück merklich angetan: “Ich bin begeistert! Die Räumlichkeiten sind sehr ansprechend. Wenn man erfolgreich lernen will, braucht man einen freien Kopf, da helfen Räume wie diese ungemein. Außerdem spüre ich bei den Leuten eine hohe Motivation, etwas für ihre Themen zu tun und Vielfalt in die Gesellschaft zu tragen.” Karliczek sieht das Islamkolleg in einer Vorreiterrolle: “Ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir uns anders aufstellen als in der Vergangenheit. Osnabrück hat da schon Pionierstellung und ich bin positiv, dass sich viele Nachahmer finden werden.“