Frankfurt am Main – Die Inflation in der Eurozone wird nach Einschätzung des Präsidenten der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, erst im nächsten Jahr unter Kontrolle sein. Zudem erklärte Nagel, Rufe nach Zinssenkungen seien verfrüht und betonte die Notwendigkeit, die wirtschaftlichen Daten abzuwarten, bevor Entscheidungen zur Zinspolitik getroffen werden.
Inflationskontrolle und Zinspolitik
Joachim Nagel, Bundesbank-Präsident, äußerte in einem Interview mit ntv am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos, dass es bezüglich der Inflation in der Eurozone noch eine „Wegstrecke“ zu gehen gäbe. Unter Hinweis auf aktuelle Zinssätze merkte er an: „Die Zinsen, die wir jetzt erreicht haben, sind aus meiner Sicht angemessen, um mittelfristig das Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen. All das, was wir derzeit sehen, weist darauf hin, dass wir Richtung zwei Prozent irgendwann in 2025 kommen werden.“
Warten auf die Daten
Nagel betonte weiterhin die Bedeutung der Entwicklung verschiedener Wirtschaftsindikatoren wie Löhne und Lebensmittelpreise. Er zitierte: „Wir haben nach wie vor eine sehr hohe Inflation in Europa, in Deutschland, und da ist es wirklich gut, auf die Daten zu warten. Und dann werden wir im EZB-Rat entscheiden, wie es zinspolitisch weitergeht.“
Optimismus trotz wirtschaftlicher Herausforderungen
Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Deutschland sprach Nagel sich für mehr Optimismus aus. „Manchmal haben wir vielleicht die Tendenz, Sachen pessimistischer zu sehen, als sie eigentlich sind“, so der Bundesbank-Präsident. Er lobte die Stärke des deutschen Mittelstands und äußerte Vertrauen in die Stärke und Anpassungsfähigkeit der deutschen Unternehmen. „Wenn Herausforderungen da sind, dann hat in der Vergangenheit die deutsche Industrie die Herausforderung angenommen und wir werden uns auch hier positionieren und auch behaupten können“, sagte er abschließend.
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