Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, sichert an, dass zukünftige Zinssenkungen nicht automatisch erfolgen werden. Trotz der jüngsten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) betonte Nagel, dass die Entscheidungen auf Basis der aktuellen Datenlage getroffen werden.
Zukünftige Zinspolitik
Joachim Nagel, Präsident der Deutschen Bundesbank, hat in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ klargestellt, dass es keinen Automatismus für weitere Zinssenkungen gibt. „Zinssenkungen machen wir nicht per Autopilot“, sagte er. „Wir werden also je nach Datenlage entscheiden. Und das heißt, wir überprüfen unseren Kurs bei jeder Sitzung neu. Dabei bleiben wir vorsichtig.“
Änderungen in der Vergangenheit
Im Juni hatte die Europäische Zentralbank (EZB) erstmals seit Langem die Zinsen gesenkt, nachdem sie zuvor zehnmal die Zinsen erhöht hatte, um die Inflation zu bekämpfen. Damit hatte die EZB die Zinsen länger auf einem höheren Niveau belassen. „Die zehn Zinserhöhungen zwischen Juli 2022 und September 2023 waren richtig“, betonte Nagel.
Inflation nähert sich Zielwert
Laut Nagel nähert sich die Inflation im Euroraum und in Deutschland dem Ziel der EZB, die Preissteigerung bei zwei Prozent zu halten. „Die Inflation geht zurück“, so Nagel, „und wir erwarten, dass sie spätestens Ende 2025 unseren Zielwert von zwei Prozent erreicht.“ Trotzdem gab Nagel zu bedenken, dass die Kerninflationsrate, bei der die stark schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden, mit 2,9 Prozent noch „relativ hoch“ ist. Die nächste Sitzung des EZB-Rats findet am 18. Juli statt.
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