Inge Paulini, Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz, fordert einen verbesserten Schutz vor neuen Bedrohungen seit dem russischen Überfall auf die Ukraine. Ein gesteigerter Fokus auf Handlungsfähigkeit in Krisenzeiten sowie Vorbereitung auf potenzielle Cyberangriffe soll die Fähigkeit zum richtigen Einschätzen von Situationen sichern.
Verbesserter Schutz vor Bedrohungen nötig
Inge Paulini, die Leiterin des Bundesamts für Strahlenschutz, spricht sich für eine erhöhte Verteidigungsbereitschaft in der gegenwärtig unsicheren geopolitischen Lage aus. „Wir müssen in einer Krise handlungsfähig bleiben“, erklärte sie gegenüber der „Rheinischen Post“. Besondere Bedeutung misst Paulini der Vorbereitung auf potenzielle Cyberangriffe bei, welche die Bewertung von Situationen beeinträchtigen könnten. „Die geopolitische Lage ist fragiler geworden und wir müssen etwa auf Cyberangriffe vorbereitet sein. Solche Angriffe könnten unsere Fähigkeit beeinträchtigen, die Lagen richtig einzuschätzen.“
Einbezug in Kritis-Dachgesetz
Gemäß ihren Aussagen soll ein Teil des Bundesamts für Strahlenschutz unter das zurzeit politisch diskutierte Kritis-Dachgesetz gestellt werden. Dieses Gesetz zielt darauf ab, kritische Infrastrukturen besser zu schützen. Paulini führt dazu aus: „Wir haben erlebt, was davor für viele undenkbar schien: dass es Krieg in Europa gibt und Kriegshandlungen in der Nähe von Kernkraftwerken.“
Veränderte Arbeitsweise im Bundesamt
Die Arbeit des Bundesamts für Strahlenschutz hat sich laut Paulini deutlich geändert, seitdem es Kriegshandlungen in der Nähe von Kernkraftwerken gab. „Wir beobachten die Situation in der Ukraine seither laufend und überprüfen täglich die Werte von etwa 600 ukrainischen Messeinrichtungen für Radioaktivität.“ Darüber hinaus wurde die Rufbereitschaft des Bundesamts verstärkt. „Gruppen aus Beschäftigten des Bundesamtes für Strahlenschutz können innerhalb von einer Stunde zusammenkommen, sobald erhöhte Strahlenwerte gemessen werden, um die Daten zu analysieren“, berichtet Paulini.
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