Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die umstrittene Erweiterung des Bundeskanzleramts sowie der Anbau für das Bundesfinanzministerium sind nicht die einzigen teuren Neubauprojekte, die der Bund derzeit plant. Derzeit seien Großprojekte für mindestens 2,1 Milliarden Euro in Planung, berichtet das Nachrichtenportal T-Online.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte zuletzt die Erweiterung des Kanzleramts infrage gestellt und zugleich angekündigt, auch den Anbau für sein eigenes Ressort zu überprüfen. “Diese Prüfungen dauern an”, sagte ein Sprecher des Ministeriums dem Nachrichtenportal. Das Bundesfinanzministerium appelliert zudem erneut an die Bundesregierung, ihre Bauprojekte zu überprüfen. “Im Zuge der aktuellen Haushaltsverhandlungen werden alle Vorhaben der Bundesregierung auf ihre Darstellbarkeit im Bundeshaushalt überprüft”, sagte ein Sprecher.
“Angesichts der erweiterten Nutzung ortsflexiblen Arbeitens sollten auch alle Raumplanungen aus der Zeit vor der Pandemie sinnvoller Weise überprüft werden. Dies ist Teil der jeweiligen Ressortverantwortung.” Allein der Erweiterungsbau des Kanzleramts auf der gegenüberliegenden Seite der Spree soll etwa 800 Millionen Euro kosten. Beim Anbau fürs Finanzministerium wird mit 600 bis 800 Millionen Euro geplant.
Hinzu kommen dem Bundeshaushalt 2023 zufolge 113 Millionen Euro für ein Bürogebäude an der Spree. Dort soll für etwa fünf Jahre Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit seinen Mitarbeitern einziehen, während das Schloss Bellevue grundsaniert wird. Wer anschließend dort einziehen soll, ist unklar. Ein Erweiterungsbau des Bundesumweltministeriums soll für rund 240 Millionen Euro mit bestmöglicher Nachhaltigkeitszertifizierung entstehen.
Dort sollen auch Mitarbeiter des Berliner Abgeordnetenhauses und “noch nicht festgelegte Nutzer” unterkommen, wie das Ministerium mitteilte. An der Berliner Wilhelmstraße soll laut Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zudem der Südteil des Postblocks bebaut werden. Laut Ausschreibung wird dort ein weiteres Ministerialgebäude für 200 Millionen Euro geplant. Der Bundesanstalt zufolge sollen hier weitere 980 Arbeitsplätze entstehen.
“Ein endgültiger Nutzer steht zurzeit noch nicht fest.” Darüber hinaus schießen die Kosten für das neue Besucherzentrum des Deutschen Bundestags in die Höhe. Mittlerweile werden sie Medienberichten zufolge auf 200 Millionen Euro geschätzt.
Foto: Bundeskanzleramt in Berlin, über dts Nachrichtenagentur