Bezieher von Bürgergeld und Grundsicherung stehen bei den Jobcentern tief in der Kreide. Wie die „Bild“ (Samstagausgabe) unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) berichtet, schulden die Betroffenen den Jobcentern aktuell 4,05 Milliarden Euro.
Bei den Außenständen handelt es sich unter anderem um nicht fristgerecht zurückgezahlte Darlehen, beispielsweise für Reparaturen in der Wohnung. Ein weiterer Grund seien zu hohe Bürgergeld-Zahlungen, sogenannte „Leistungsüberzahlungen“.
Eine BA-Sprecherin sagte der „Bild“, rund drei Milliarden Euro des Gesamtbetrags würden nun von Inkasso-Spezialisten eingetrieben. Rund eine Milliarde Euro seien Schulden, die die Jobcenter durch Kürzung bei Bürgergeld beziehungsweise Grundsicherung eintreiben wollen.
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Jens Teutrine kritisiert die hohen Schuldenstände scharf. Der „Bild“ sagte Teutrine: „Die Steuerzahler können nur noch den Kopf schütteln. Ich fordere sofortige Aufklärung, wie es zu diesem Desaster kommen konnte und einen konkreten Inkasso-Plan.“ Teutrine forderte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf, „statt immer neue Staatsschulden zu fordern, muss Heil sofort damit beginnen, den gigantischen Schuldenberg der Bürgergeldempfänger einzutreiben“.
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