Bürger ziehen Privatanbieter zur Vermittlung dringender Arzttermine der kassenärztlichen Terminservicestelle vor, so eine Kleine Anfrage der Linksfraktion. Die Bundesregierung plant, die Digitalisierung der Anlaufstelle weiter auszubauen, sieht aber aktuell keinen Handlungsbedarf.
Bürger vertrauen auf private Termindienste
Obwohl der kassenärztliche Bereitschaftsdienst mit der Nummer 116 117 prinzipiell für die Arztsuche zuständig ist, greifen Bürger vermehrt auf private Terminserviceanbieter zurück. Dem „Spiegel“ zufolge hat die Nutzung zugenommen: Während 2022 672.135 Arzttermine über den Bereitschaftsdienst vermittelt wurden, was fast das Dreifache von 2018 ist, werben private Anbieter mit einer Million Terminvermittlungen im Monat.
Kritik an der Digitalisierung der Anlaufstelle
Obwohl die Bundesregierung die Digitalisierung der Anlaufstelle ausbauen möchte, kritisiert die Linksfraktion im Bundestag diese Maßnahme als unzureichend. Kathrin Vogler, Abgeordnete der Linken, äußert Bedenken: Ärzte würden freie Termine „oft lieber über kommerzielle Onlineportale an als über ihre eigene Organisation, weil die KVen die Digitalisierung verschlafen haben“. Sie gibt an, dass offene Termine beim Patientenservice der Kassenärzte häufig nicht mehr angezeigt würden. Vogler merkt zudem an, dass die Patienteninformationen aus Datenschutzgründen bei Privatunternehmen nicht gut aufgehoben seien.
Kein Handlungsbedarf seitens der Bundesregierung
Trotz der Kritik und der deutlichen Nutzung von Privatanbietern für die Vermittlung von Arztterminen, sieht die Bundesregierung aktuell keinen Handlungsbedarf.
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