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Bramscher Straße in Osnabrück: 48 Falschabbieger in einer Stunde – Stadt soll reagieren

An der T-Kreuzung Bramscher Straße / Hansastraße in Osnabrück, nahe dem Hasetor und der Bahnbrücke, ist das Linksabbiegen aus der Bramscher Straße stadteinwärts nur für den ÖPNV und Radverkehr erlaubt. Trotzdem biegen zahlreiche Autofahrer dort ebenfalls links ab, obwohl für sie nur das Rechtsabbiegen gestattet ist. Auf einen Antrag der Gruppe aus Grünen und Volt soll die Stadt nun prüfen, das regelwidrige Linksabbiegen zu unterbinden.

So soll kurzfristig die Rechtsabbiegepflicht für den allgemeinen motorisierten Individualverkehr (MIV) deutlicher sichtbarer beschildert werden, zum Beispiel durch ein Schild auf der Mittelinsel, obwohl bereits jetzt zwei Schilder an der Kreuzung auf die Pflicht zum Rechtsabbiegen hinweisen. Langfristig soll man zudem Möglichkeiten prüfen, das Linksabbiegen durch geeignete Maßnahmen und physische Einbauten zu unterbinden.

Immer mehr regelwidrige Linksabbieger

Erst im Jahr 2018 wurde die Mittelinsel auf der Hansastraße in Höhe der Bramscher Straße geöffnet, um dort Bussen und Radfahrern die Durchfahrt nach links zu ermöglichen. Eine Zählung der Stadt ergab damals, dass in einem Zeitraum von 24 Stunden 71 Falschabbieger gezählt wurden. Bei einer weiteren Messung im Jahr 2022 wurden innerhalb von nur zwei Stunden 62 falsch abbiegende Autos erfasst, 2023 waren es sogar 48 Autos in nur einer Stunde zur Spitzenzeit zwischen 7:00 und 8:00 Uhr.

Linksabbieger Bramscher Straße / Foto: Dominik Lapp
Bus und E-Scooter dürfen links abbiegen, das silberne Auto nicht. / Foto: Dominik Lapp

27 Falschabbieger in 30 Minuten

Auch die HASEPOST-Redaktion hat dort kürzlich an einem Donnerstagmorgen zwischen 8:45 und 9:15 Uhr 31 Autos beobachtet, von denen 27 regelwidrig links abbogen. Nur vier Fahrzeuge sind vorschriftsmäßig rechts abgebogen. Besonders auffällig: Die Bramscher Straße darf zwischen Hansastraße und Roopstraße stadteinwärts nur von Anliegern, Radfahrern und dem ÖPNV befahren werden. Alle anderen Verkehrsteilnehmer müssen von der Bramscher Straße rechts in die Roopstraße abbiegen oder können alternativ schon vorher in die Wachsbleibe abbiegen und haben dort dann die Möglichkeit, sowohl nach links als auch nach rechts auf die Hansastraße zu fahren.

Verstöße unterlaufen Verkehrskonzept

Aktuell biegen pro Ampelphase bis zu fünf Autos an der T-Kreuzung regelwidrig ab. Wie in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses festgestellt wurde, unterlaufen diese Verstöße das zugrunde liegende Verkehrskonzept, führen zu Rückstaus ab der Roopstraße und verursachen eine hohe Verkehrsbelastung auf der Bramscher Straße sowie Überlastungen der Kreuzung Hansastraße / Hasetorwall / Erich-Maria-Remarque-Ring. Dies verlangsamt auch den ÖPNV, was zu Unzuverlässigkeit, Verspätungen und höheren Kosten im Busverkehr führt.

Linksabbieger Bramscher Straße / Foto: Dominik Lapp
Der Bus darf links abbiegen, ebenso die drei Radfahrer, jedoch nicht das weiße Auto hinter dem Bus. Das gut erkennbare Schild gibt die Fahrtrichtung vor. / Foto: Dominik Lapp

Eingeschränkte Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten

Bereits durchgeführte Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten der Polizei sind an dieser Kreuzung allerdings stark eingeschränkt und aufwändig, weshalb sie keine dauerhafte Lösung darstellen, wie Volkmar Seliger (Grüne) im Stadtentwicklungsausschuss berichtete. „Für eine entsprechende Kontrolle werden vier Polizisten benötigt: Zwei zur Beweissicherung und zwei weitere, die die Autos anhalten“, so Seliger.

Schranke, Poller oder Blitzer?

Denkbar sind deshalb physische Einrichtungen wie ein Schranke oder versenkbare Poller im Mittelstreifen der Hansastraße, die nur für Busse öffnen. Aber auch eine Ampelanlage mit Busvorrang und einem Blitzer für Autos könnte eine Möglichkeit sein, die von der Verwaltung nun geprüft werden soll.

Bramscher Straße
Sowohl links als auch rechts weist jeweils ein Schild darauf hin, dass hier nur Rechtsabbiegen erlaubt ist. Davon ausgenommen sind Busse und Fahrräder. Das entsprechende Zusatzschild auf der rechten Seiten wird allerdings teilweise von einem Gebüsch verdeckt. / Foto: Dominik Lapp


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Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.

  

   

 

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