Boris Pistorius (Archivbild)
Im Rahmen eines Besuchs der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) in Hannover hat der aus Osnabrück kommende Niedersächsische Innenminister Boris Pistorius eine erneute Erweiterung der dortigen Kapazitäten angekündigt. Bereits in den vergangenen neun Monaten waren in der LAB NI 5.000 neue Plätze geschaffen und die Kapazität damit nahezu verdreifacht worden.
Aktuell hat die LAB NI im Messegelände Hannover zwei Hallen zur Registrierung und Unterbringung von derzeit rund 15.000 geflüchteten Personen angemietet. Eine dritte Halle wird Anfang Januar in Betrieb genommen. Minister Pistorius kommentiert: „Der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine, aber auch viele weitere Konflikte in der Welt zwingen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und Schutz und Hilfe bei uns in Niedersachsen zu suchen. Diese Situation wird nicht zuletzt durch den Winter und die russischen Angriffe auf die Infrastruktur in der Ukraine weiter verschärft.“
„Wahrer Kraftakt“
Darum sei es wichtig gewesen, dass schon sehr früh die Kapazitäten der Erstaufnahme in Niedersachsen hochgefahren und bis Ende des vergangenen Jahres die Aufnahmekapazitäten auf 15.000 Plätze nahezu verdreifacht werden konnten. „Das war ein wahrer Kraftakt, und ich bedanke mich bei allen Beteiligten, dass das gelingen konnte“, dankte Pistorius. Bis Mitte 2023 solle die Aufnahmekapazität noch einmal auf insgesamt 20.000 Unterbringungsplätze erweitert werden. Pistorius: „Die Kommunen haben so einen entsprechenden Zeitpuffer, bevor sie die Menschen nach der Erstaufnahme bei sich aufnehmen müssen. Durch die Erweiterung der Kapazitäten der LAB NI zur Erstaufnahme von Flüchtlingen wollen wir als Land unseren Beitrag leisten, damit die Kommunen nicht auf Grund sehr kurzfristiger Verteilungen selbst auf Notunterkünfte wie etwa Sporthallen zurückgreifen müssen. Die Unterbringung ist durch den sehr angespannten Wohnungsmarkt eine enorme Herausforderung.“
Die derzeitige Kapazität der LAB NI liegt bei etwa 15.000 Plätzen (reguläre Plätze sowie inkl. aller weiteren Reserve- und Notunterkunftsplätze). Bei den im vergangenen Jahr geschaffenen, zusätzlichen Unterbringungsplätzen in der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) handelt es sich zu einem großen Teil um sogenannte Notunterkünfte. Der Zweck dieser Unterkünfte ist es vorrangig, Flüchtende zunächst kurzfristig aufzunehmen. Da es sich um Notunterkünfte handelt, ist ein längerer Aufenthalt nicht vorgesehen.