Die geplante Wohnbebauung im Schinkel sorgt weiterhin für Kontroversen in der Osnabrücker Lokalpolitik. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (StUA) hat die Pläne für die geplante Sitzung am 3. September auf der Tagesordnung. Der Bund Osnabrücker Bürger (BOB), der selbst nicht mehr im Stadtrat vertreten ist, bittet den Tagesordnungspunkt zu streichen.
Der Bund Osnabrücker Bürger zeigt sich darüber erstaunt, dass auf der Tagesordnung des Stadtentwicklungs- und Umweltausschusses unter Punkt Ö 5.2 „Stadtklimatische Untersuchungsergebnisse östliches Stadtgebiet – weiteres Vorgehen in der Bauflächenentwicklung“ steht. Der BOB hält das zur Zeit für nicht Zielführend, solange das Eingabeverfahren der Bürgerinitiative “Naturnaher Schinkel”, das bis zum 18. September läuft, noch nicht abgeschlossen ist.
Aktive Bürgerbeteiligung
Laut Aussage des BOB sei es in solchen Verfahren wichtig, die Bürgerinnen und Bürger aktiv mit einzubinden, der Verlauf ähnlicher Planungsverfahren wie in Hellern oder der Bramscherstrasse hätte gezeigt, wie wichtig es ist, den Bürger nicht mit den Verwaltungsverfahren und der politischen Umsetzung zu überfordern. Eine Beibehaltung des Tagesordnungspunktes für den 3. September 2020 könne einen gegenteiligen Eindruck hinterlassen.
Bedrohung fürs Stadtklima
Der Bebauungsplan hat in den vergangenen Monaten für Diskussionen gesorgt. Die Stadt plant ein neues Wohngebiet auf der bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche. Das vorgesehene Bauland im Bereich des Schinkelbergs an der Windthorststraße liegt in einer wichtigen Kaltluftschneise, zusätzlich sollen neue Wohngebiete am Schinkelbad und am Schinkeler Friedhof entstehen. Ein Gutachten befürchtet, dass eine Bebauung der Fläche die Temperaturen in den östlichen Stadtgebieten um bis zu sieben Grad erhöhen könnte. Viele Anwohner sind gegen die Pläne der Stadt und haben unter anderem die Initative “Naturnaher Schinkel” ins Leben gerufen.