Noch ist es Wahlkampfgetrommel, aber sollten die Grünen nach den Wahlen im Spätsommer an Macht im Rathaus gewinnen, dann könnte in Osnabrück ein pauschales Tempolimit von 30km/h verhängt werden. Der Bund Osnabrücker Bürger (BOB) erwartet dadurch eher neue Probleme für den Verkehr in der Hasestadt.
Die Forderung der Osnabrücker Grünen, in Osnabrück ein pauschales Tempolimit von 30 km/h einzuführen, wird vom Bund Osnabrücker Bürger (BOB) scharf kritisiert. Abgesehen von der Rechtslage in Niedersachsen, die eine Geschwindigkeitsbegrenzung in dieser Form gar nicht zulässt, werden neue Verkehrsprobleme geschaffen, so der BOB am Wochenende in einer Erklärung.
Tempo 30 erhöhe das Verkehrsaufkommen durch längere Fahrzeiten um bis zu 66 Prozent. Zudem wird es wegen ständiger Staus auf den Hauptverkehrsstraßen zu einem regen Ausweichverkehr durch die Wohngebiete kommen. Das erhöht sowohl den Schadstoffausstoß als auch die Unfallhäufigkeit. Dadurch wird die Gesundheit der Bürger zusätzlich gefährdet, meint der Bund Osnabrücker Bürger.
Warum noch Bus fahren, wenn diese ausgebremst werden?
Mit Tempo 30 passiert also genau das, was eigentlich vermieden werden sollte, so BOB weiter. Nachweislich gebe es im Rahmen von Verkehrsmessungen bei dieser Geschwindigkeit keine für das menschliche Ohr feststellbare Lärmminderung. Auch die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) würde sinken, weil die Busse wesentlich mehr Zeit für ihre Fahrstrecken benötigen. Es gibt nach Ansicht von BOB kaum Gründe, die für ein solches Tempolimit sprechen. Die Osnabrücker Grünen gefährden mit ideologischen Vorschlägen dieser Art nach Ansicht des BOB eine von allen Bevölkerungsgruppen akzeptierte Verbesserung der Verkehrssituation in Osnabrück.
Grüne Verkehrspolitik: “ersatzreligiös anmutender Kreuzzug”
“Die Grünen müssen endlich begreifen, dass sie mit ihrem ersatzreligiös anmutenden Kreuzzug gegen den individuellen Personennahverkehr mehr Schaden als Nutzen anrichten. Wir brauchen in Osnabrück zwar bessere Verkehrslösungen, die können aber nicht immer nur einseitig zu Lasten der Autofahrer, Fussgänger oder der Bäume ausfallen – man kann 77.000 Pendler nicht alle auf das Fahrrad und auf die super teure bike lane zwingen. Wir brauchen intelligente und ausgewogene Lösungen für alle Verkehrsteilnehmer”, so BOB-Vorsitzender Dr. Steffen Grüner abschließend.