Der Bund Osnabrücker Bürger (BOB) äußert Unverständnis über die provisorische Verhinderung des Straßenparkraumes mittels Betonblöcken und nimmt in einer Pressemitteilung mit Bedauern zur Kenntnis, dass bereits ein Unternehmen seinen Wegzug von der Pagenstecherstraße angekündigt hat. Die Idee: ein gemeinsamer Fuß- und Radweg.
„Rechtfertigen die geringe Anzahl der Radfahrer – mit nur einem ‚Dooringunfall‘ in fünf Jahren – diese nicht nur teure, sondern auch ästhetisch und in punkto Verkehrssicherheit äußerst fragwürdige Maßnahme auf einem Zubringer in einem Gewerbegebiet? Wäre es nicht besser, die Alternativrouten wie den Hase-Uferweg oder die Natruperstraße auszubauen, anstatt das Gewerbe und die Kunden auf der Pagenstecherstraße zu behindern?“, fragt Dr. Steffen Grüner, Vorsitzender des Bund Osnabrücker Bürger (BOB).
BOB-Vorschlag: Radfahrer und Fußgänger sollen sich einen Weg teilen
BOB plädiert angesichts der immensen Kosten und der geringen Anzahl von Radfahrern für einen gemeinsamen Weg für Fußgänger und Radfahrer. „Anfänglich hielten wir die vorhandenen Parkplätze vor den Geschäften und Dienstleistern für ausreichend. Allerdings wird nun mit dem Rückzug der Firma EPP Energy Peak Power deutlich, dass auf diese Parkmöglichkeiten nicht immer verzichtet werden kann. Die Pagenstecherstraße spielt eine wichtige Rolle im Zubringerverkehr und für das örtliche Gewerbe“, betont Reimer Thiessen, verkehrspolitischer Sprecher von BOB. „Daher ist es unerlässlich, nach alternativen Lösungen zu suchen. Es ist verkehrsplanerischer Konsens, dass vor einer überhasteten Umsetzung von isolierten Einzelmaßnahmen immer ein Gesamtkonzept entwickelt werden sollte, das auch den Radverkehr umfasst.“ Eine fundierte Bedarfsprognose, einschließlich der Radverkehrsanlagen, solle dabei als Grundlage für die Planungen dienen.
Als kurzfristige Lösung schlägt Thiessen vor, die Gehwege mit dem Zusatzschild „Radfahrer frei“ auszustatten.
Teile der „Page“ sind bereits entsprechend ausgeschildert
Eine derartige Beschilderung existiert abschnittsweise bereits an der Pagenstecherstraße. Langfristig sollte jedoch erst nach Vorliegen eines umfassenden Gesamtkonzepts für den Radverkehr und anderer Aspekte ein Umbau in Erwägung gezogen werden, auch unter der Berücksichtigung der Bedarfszahlen. In der Realität nutzen bereits Radfahrer diesen Weg, und sollte mit der geringen Fußgängerfrequenz vereinbar sein.
Die Wählervereinigung hofft, dass ihre Bedenken und Vorschläge in die aktuellen Überlegungen einfließen und zu einer sinnvollen Lösung für alle Beteiligten führen. BOB stehe nach eigenen Angaben für weitere Informationen und einen konstruktiven Austausch zur Verfügung, lehnt aber eine „ideologische Radpolitik ohne echten Bürgernutzen“ ab.