„Blumiges Melle“ ist das „Naturwunder 2018“ – Preisverleihung durch Heinz Sielmann Stiftung und EUROPARC Deutschland.
Das Ergebnis war eindeutig: 18 Bewerbungen waren eingegangen, fast 20.000 Stimmen – und damit mehr als 37 Prozent – entfielen auf ein Projekt aus dem Landkreis Osnabrück: „Blumiges Melle“ ist damit das „Naturwunder 2018“. Jetzt überreichten Vertreter von Heinz Sielmann Stiftung und EUROPARC Deutschland e.V. den Preis an den Initiator Kai Behncke.
Das Projekt
„Gnadenhof-Blühwiese Blumiges Melle“ lautet der vollständige Projektname. Das Vorhaben der Gruppe „gUG Umweltschutz und Lebenshilfe“ von Behncke passte genau zum diesjährigen Schwerpunkt, nämlich Lebensräume für bedrohte Insekten zu schützen. Das Projekt überzeugte auch den Natur- und Geopark TERRA.vita, der „Blumiges Melle“ als Wettbewerbsteilnehmer anmeldete.
Die Preisverleihung
Fritz Brickwedde, Stiftungsratsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung, überreichte den Preis. Darüber freute sich auch Landrat Michael Lübbersmann: „Ich hoffe, dass diese Auszeichnung dazu beiträgt, die Problematik und Bedeutung noch bekannter zu machen und weitere Projekte und Blühwiesen entstehen zu lassen.“ „Die Auszeichnung als Deutschlands Naturwunder 2018 ist ein Ritterschlag für alle Beteiligten“, sagte Projektleiter Behnke. Im vergangenen Jahr hatte er den Eigentümer des Grundstücks, Volker Wiesehahn, auf das Umweltprojekt angesprochen. Der Inhaber von Hotel und Restaurant Hubertus an der Westerhausener Straße stimmte dem Vorhaben sofort zu. Bei der Umsetzung, die eher karge Wiese in eine blütenreiche Landschaft zu verwandeln, gewann die Umweltschutzgruppe die Grundschule Westerhausen als Partner. Gemeinsam bereiteten sie die rund 600 Quadratmeter große Fläche auf und pflanzten Saatgut für Blühwiesen ein – mit durchschlagendem Erfolg. Schon einige Wochen später war die Fläche kaum wiederzuerkennen. Doch nicht nur optisch gibt die Wiese nun mehr her. Sie bietet tatsächlich auch – was ja das eigentliche Ziel war – ein Refugium für Insekten, berichtet Behncke. Der bisher größte Erfolg: Auf der Wiese haben sich besonders gefährdete Wildbienenarten, wie die Andrena Argentata, eingenistet.
Umweltbewusste Pflege
Bei der Pflege der Wiese kann die Initiative einen weiteren Pluspunkt für sich verbuchen: Statt schwerer Maschinen übernehmen Tiere des Gnadenhofs Brödel die Arbeit – was weitaus schonender für die Insektenwelt ist, von denen sich viele im Boden einnisten. Die diesjährige Naturwunderwahl war bereits der neunte Durchgang. Initiatoren sind die Heinz Sielmann Stiftung und EUROPARC Deutschland e.V. Mit dem Wettbewerb möchten die beteiligten Organisationen auf die Gefährdung der Biologischen Vielfalt und die Bedeutung von Schutzgebieten für den Erhalt der Natur aufmerksam machen. In diesem Jahr stand die Abstimmungunter dem Motto „Letzte Refugien für bedrohte Insekten“.