Der bayrische Kunstminister Markus Blume (CSU) hat die Vorschläge von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) zur Ausweitung des Repertoires in Bayreuth abgelehnt. Laut Blume soll der Fokus weiterhin auf Werken von Richard Wagner liegen, während Roth neben Wagner auch andere Stücke wie „Hänsel und Gretel“ in das Programm einbeziehen möchte.
Blume gegen Repertoire-Erweiterung
Markus Blume (CSU) erklärte gegenüber den Zeitungen der Mediengruppe Bayern, dass der Freistaat Bayern als Gesellschafter einer nötigen Satzungsänderung zur Umsetzung von Roths Vorschlägen nicht zustimmen würde. „Eine Veränderung am programmatischen Kern in Bayreuth würde in der Tat eine Dreiviertelmehrheit im Stiftungsrat erfordern, einschließlich der Mehrheit der Mitglieder der Familie Wagner. Die Satzung ist klar, und es gibt keine Notwendigkeit für eine Änderung. Bayern würde da nicht zustimmen. Wagner ist der Stoff, von dem Bayreuth lebt“, so Blume.
Modernisierung statt Repertoire-Erweiterung
Der bayrische Kunstminister betonte, dass das Potenzial zur Modernisierung und Weiterentwicklung der Festspiele eher in neuen Formaten, spannenden Inszenierungen und musikalischer Exzellenz liege, nicht aber in einer Erweiterung des Repertoires. Ein weiteres Werk von Wagner, wie es 2026 mit „Rienzi“ geplant ist, könnte sich Blume allerdings vorstellen. Er betonte jedoch auch, dass solche Entscheidungen in der künstlerischen Verantwortung lägen und nicht Sache der Politik seien.
Keine „Berliner Wokeness“ für Bayreuth
Bzgl. der Äußerungen von Claudia Roth (Grüne), dass das Publikum in Bayreuth vielfältiger werden müsse, äußerte Blume Kritik. „Bei aller Wertschätzung für Frau Roth, hier trägt sie einfach die Berliner Kulturbrille. Mit Berliner Wokeness bringt man Bayreuths Wagner nicht weiter.“ Er verwies darauf, dass sich Bayreuth bereits stark geöffnet und modernisiert habe, unter anderem durch die Kinderoper und das Festspiel-Open-Air.
Zukunft der Festspiele
Blume wies weiterhin auf die anstehende Sanierung des Festspielhauses hin, für die bald eine Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Freistaat unterzeichnet werden soll. Ein Ganzjahresbetrieb sei jedoch nicht geplant. „Der Grüne Hügel ist vor allem im Sommer grün, und das ist eben auch die Hauptspielzeit“, so Blume abschließend.
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