Die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) und das Bundeskriminalamt (BKA) haben 47 in Deutschland gehostete Exchange Services stillgelegt, die angeblich für kriminelle Aktivitäten genutzt wurden. Es handelt sich um Plattformen zum Umtausch von traditionellen Währungen und Kryptowährungen, die, laut Behörden, mangelhaft gegen Geldwäsche vorgegangen sind und somit aktiv die Verschleierung illegaler Geldmittel unterstützt haben könnten.
BKA und ZIT gegen Internetkriminalität
Das BKA und die ZIT teilten am Donnerstag mit, dass die nun abgeschalteten Exchange-Services bewusst durch mangelhafte Umsetzung von gesetzlichen Vorgaben zur Geldwäschebekämpfung dazu beigetragen haben könnten, die Herkunft kriminell erlangter Gelder zu verschleiern. Ihnen wird vorgeworfen, sich damit der Geldwäsche und des Betreibens krimineller Handelsplattformen im Internet strafbar gemacht zu haben. Die Behörden stellten „sowohl umfangreiche Nutzer- als auch Transaktionsdaten“ sicher.
Geschäfte ohne Registrierung und Identitätsprüfung
Die betroffenen Exchange-Services, so das BKA, ermöglichten Geschäfte, ohne einen Registrierungsprozess durchzulaufen oder Identitätsnachweise zu überprüfen. Dies verstößt gegen das sogenannte „Know-Your-Customer-Prinzip“. Das Angebot dieser Dienste war anscheinend darauf ausgerichtet, Kryptowährungen schnell, einfach und anonym in andere Krypto- oder digitale Währungen zu tauschen und damit deren Herkunft zu verschleiern.
Das Ziel: Schwächung der kriminellen Infrastruktur
Laut BKA stellen solche Services „einen der relevantesten Bausteine in der kriminellen Wertschöpfungskette des Phänomenbereichs Cybercrime“ dar. Darunter fallen Ransomware-Gruppierungen, Darknet-Händler und Botnetz-Betreiber, welche diese nutzen, um erpresstes Lösegeld oder andere Taterträge in den regulären Währungskreislauf zu bringen.
Das BKA wies darauf hin, dass Cyberkriminelle oft im Ausland agieren und dort von einigen Ländern geduldet oder sogar geschützt werden, wodurch sie für die deutschen Strafverfolgungsbehörden häufig unerreichbar sind. Durch gezielte Maßnahmen gegen die Infrastruktur der Cyberkriminellen, so die Beamten, konnten der „Underground Economy“ in jüngster Vergangenheit teils beträchtliche Finanzmittel entzogen werden. Die Bemühungen der Behörden zielen demnach darauf ab, die kriminelle Infrastruktur zu schwächen und zu zerschlagen.
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