Bischof Dominicus legt Treueid vor Ministerpräsident Stephan Weil ab

Der ernannte Bischof des Bistums Osnabrück, Dr. Dominicus Meier (OSB), hat am Dienstag (27. August) vor dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil seinen Treueid abgelegt.

Bischof Dominicus sprach dabei die Eidesformel auf der Grundlage von Artikel 16 Reichskonkordat vom 20. Juli 1933: „Vor Gott und auf die heiligen Evangelien schwöre und verspreche ich, so wie es einem Bischof geziemt, der Bundesrepublik Deutschland und dem Lande Niedersachsen Treue. Ich schwöre und verspreche, die verfassungsmäßig gebildeten Regierungen zu achten und von meinem Klerus achten zu lassen. In der pflichtmäßigen Sorge um das Wohl und das Interesse des deutschen Staatswesens werde ich in Ausübung des mir übertragenen geistlichen Amtes jeden Schaden zu verhüten trachten, der es bedrohen könnte.“

Festakt mit geladenen Gästen

Die Vereidigung erfolgte im Rahmen eines kleinen Festaktes mit rund einem Duzend geladener Gäste im Gästehaus der Landesregierung in Hannover. Die Landesregierung freue sich auf die Zusammenarbeit und wünsche Bischof Dominicus für sein Wirken im Bistum Osnabrück alles Gute, sagte Ministerpräsident Stephan Weil: „Das Bistum Osnabrück vertritt zusammen mit dem Bistum Hildesheim und dem Bischöflich Münsterschen Offizialat in Vechta die katholischen Gläubigen in Niedersachsen und ist ein wichtiger Ansprechpartner des Landes. Kirche und Land verfolgen das gemeinsame Ziel, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken, ein respektvolles und solidarisches Miteinander zu pflegen sowie die Schöpfung zu bewahren. Für sein neues Amt wünsche ich Bischof Dominicus Kraft, Geduld und Gottes Segen.“

Bischof Dominicus sprach in seiner Rede von der gemeinsamen Verantwortung von Kirche und Staat für das Gemeinwesen. „Es geht um den gemeinsamen Einsatz für die hier lebenden Menschen, ihre Rechte und vor allem den Schutz ihrer im Grundgesetz verankerten, unantastbaren Würde vom Anfang bis zum Ende ihres Lebens“, so der künftige Bischof von Osnabrück. Er sprach sich dabei auch gegen nationalistische Bewegungen und für den Schutz von Migranten und Hilfesuchenden aus. Gleichzeitig machte er auf die sozialen Spannungen in der Gesellschaft aufmerksam: „Ich glaube, wir haben als Verantwortliche in unserem Land und in der Kirche nicht mehr viel Zeit, über Struktur- und Finanzprobleme zu diskutieren, denn die Not der Menschen – ich erwähne insbesondere die oftmals versteckte Armut von Kindern und älteren Menschen – wächst unaufhörlich; die Anfragen in unseren Beratungsstellen steigen.“

Amtseinführung am 8. September

Der Treueid geht auf das Preußenkonkordat von 1929 beziehungsweise das Reichskonkordat von 1933 zurück, die jeweils mit dem Heiligen Stuhl geschlossen wurden. Diese Verträge regeln die Beziehungen der katholischen Kirche zum Staat bis in die Gegenwart. Der Eid soll heute die Diözesanbischöfe auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung verpflichten.

Dominicus Meier wurde am 28. Mai 2024 von Papst Franziskus zum neuen Bischof von Osnabrück ernannt. Er ist damit Nachfolger von Bischof em. Franz-Josef Bode, der am
25. März 2023 von seinem Amt zurückgetreten ist. Die offizielle Amtseinführung des neuen Bischofs findet am Sonntag, 8. September 2024, im Dom zu Osnabrück statt. Daran wird Ministerpräsident Stephan Weil teilnehmen.


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