Osnabrück Dom / Foto: Carla Obrock
Im September veröffentlichte die Universität Osnabrück ihren Zwischenbericht zur sexualisierten Gewalt im Bistum Osnabrück. So konnte auch ein Osnabrücker Priester identifiziert werden, den Bischof Franz-Josef Bode erst dienstfrei stellte und nun in den Ruhestand versetzt.
Es gab Vorwürfe über grenzüberschreitendes Verhalten gegen den Priester, die sich auf Vorgänge in früheren Einsatzstationen beziehen, heißt es in der Mitteilung des Bistums. Diese Zusammenhänge seien beizeiten von den dazu verantwortlichen staatlichen und kirchlichen Stellen beurteilt worden, ohne dass dabei ein strafbares Handeln festgestellt worden wäre. Dem Priester wurde daraufhin ermöglicht, in einem eingeschränkten Rahmen liturgisch tätig zu sein, weshalb er vor einiger Zeit einen Auftrag für das Stadtdekanat Osnabrück bekam.
Kein Beschuldigter führt mehr seelsorgliche Dienste aus
Bode hatte den Priester zuletzt bereits angewiesen, bis auf Weiteres keine öffentlichen Gottesdienste zu feiern oder andere Aufgaben zu übernehmen. Durch die wissenschaftliche Aufarbeitung der Universität Osnabrück habe sich für die Bistumsleitung nun aber eine „generelle Neubewertung der Zusammenhänge im Umgang mit den Beschuldigten“ ergeben. Deshalb hat Bode den Osnabrücker Priester zum 1. Dezember in den Ruhestand versetzt, auch unter Mitwirkung der zuständigen Arbeitskreise im diözesanen Schutzprozess. Damit führen nun alle in der Studie genannten Beschuldigten, die im Bistum Osnabrück eingesetzt waren, keine seelsorglichen Dienste mehr durch.
Grundsätzlich bittet das Bistum Betroffene, sich bei den Unabhängigen Ansprechpersonen für Betroffene von sexualisierter Gewalt zu melden. Die Kontaktdaten finden sich auf der Internetseite des Bistums. Wer seelsorgliche oder psychologische Hilfe in Anspruch nehmen möchte, kann sich an die Pastoralteams in Osnabrück oder die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ehe-, Familien-, Lebens- und Erziehungsberatung im Bistum Osnabrück melden.