Im Vorfeld der Landtagswahlen in Sachsen, ermutigt Tobias Bilz, Bischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche, die Wähler, Parteien der Mitte zu unterstützen und warnt vor der AfD. Nach Bilz’ Auffassung ist Nationalismus prinzipiell nicht mit christlichem Glauben vereinbar und die AfD finde ihre Begrenzung in der Respektierung der Menschenwürde.
AfD-Wahl nicht mit christlichen Werten vereinbar
Tobias Bilz, Bischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche, sprach sich klar gegen eine Wahl der AfD aus. “Ich kann nicht empfehlen, die AfD zu wählen”, erklärte Bilz gegenüber der “Welt”. Er betonte, dass Nationalismus generell nicht mit dem christlichen Glauben in Einklang stehe.
AfD im Visier des Verfassungsschutzes
Nach Ansicht von Bilz hält die AfD in Sachsen sich nicht an die Verfassung in Fragen der Menschenwürde und wird daher vom Verfassungsschutz beobachtet. “Im Blick auf seine Menschenwürde oder sein Verhältnis zu Gott ist es unerheblich, zu welchem Volk ein Mensch gehört”, argumentierte der Theologe.
Keine Plattform für AfD und BSW
Bilz äußerte sich auch zu seiner Entscheidung, AfD und BSW nicht zu einer Gesprächsreihe mit Spitzenkandidaten einzuladen. “Mir ist es wichtig, die Parteien der Mitte in den Fokus zu rücken. AfD und BSW ziehen ohnehin viel Aufmerksamkeit auf sich, weil sie oft populistisch agieren. Eine zusätzliche Plattform möchte ich ihnen nicht bieten”, betonte er.
Umgang mit Migration
In der Debatte um den Umgang mit illegaler Zuwanderung sprach sich Bilz für Maßnahmen aus, die die Migration steuern, warnte jedoch davor, Migranten als Menschen zweiter Klasse zu behandeln. “Wir brauchen Einwanderungsregeln in Abstimmung mit der Europäischen Union, denn das Ungeordnete gefährdet unsere Gesellschaft”, äußerte der Landesbischof.
Zudem warnte er vor einer Diskriminierung von Migranten. “Wenn dieser Prozess dazu führe, dass eine Stimmung gegen Menschen aus anderen Ländern oder gegen Migranten aufgebaut und verstärkt wird – gerade auch vor Wahlen -, dann kann ich dem nicht zustimmen”, erklärte Bilz. “Menschen, die von woanders kommen, anders oder schlechter zu behandeln, entspricht nicht dem, was die Heilige Schrift sagt.”
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