Der Begriff „biodeutsch“ ist von der Jury der Aktion „Unwort des Jahres“ zum Unwort des Jahres 2024 gewählt worden. Die Jury kritisierte, dass das Wort zunehmend im öffentlichen und gesellschaftlichen Sprachgebrauch verwendet werde, um Menschen basierend auf vermeintlich biologischen Abstammungskriterien einzuteilen und zu diskriminieren. Neben „biodeutsch“ wurden auch die Begriffe „Heizungsverbot“ und „importierter Antisemitismus“ in die Liste der Unwörter aufgenommen.
Hintergrund und Bedeutung
Die Jury der Aktion „Unwort des Jahres“ teilte am Montag in Marburg mit, dass der Begriff „biodeutsch“ im öffentlichen und gesellschaftlichen Sprachgebrauch, insbesondere in den sozialen Medien, verstärkt verwendet wurde. Mit dem Wort werde eine „rassistische, biologistische Form von Nationalität“ konstruiert. Ursprünglich sei es als satirischer Ausdruck gedacht gewesen, der mit einem Bio-Siegel für ökologischen Anbau spielte. Jedoch sei seit mehreren Jahren eine gedankenlose und unreflektierte, nicht-satirische Verwendung festzustellen, die eine Abgrenzung und Abwertung von Deutschen mit Migrationsbiografie vornehme.
Weitere Begriffe auf der Liste
Neben „biodeutsch“ wurden 2024 auch die Begriffe „Heizungsverbot“ und „importierter Antisemitismus“ auf die Liste der Unwörter gesetzt. In diesem Jahr wurden insgesamt 3.172 Einsendungen eingereicht. Unter den häufigsten Einsendungen, die jedoch nicht zwingend den Kriterien der Jury entsprechen, waren Begriffe wie „Besonnenheit“ (50 Mal eingereicht), „D-Day“ (22 Mal eingereicht), „Dubaischokolade“ (14 Mal), „kriegstüchtig“ (58 Mal) und „Nutztier“ (1.227 Mal).
Die Jury
Die Jury der Aktion „Unwort des Jahres“ besteht aus vier Sprachwissenschaftlern, einem Journalisten und zwei jährlich wechselnden Mitgliedern. Die Entscheidung über das Unwort basiert auf Einsendungen aus der Öffentlichkeit, die von der Jury geprüft und bewertet werden.
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