Von Osnabrück erfolgreich in die Welt… René Turrek ist einer der Ausnahmekünstler der Hasestadt. Die Bild am Sonntag veröffentlichte nun ein ganzes Portfolio an Vorwürfen, die den Sprayer in einem ganz anderen Licht dastehen lassen.
So soll nach Informationen der Boulevardzeitung inzwischen die Staatsanwaltschaft Osnabrück gegen Turrek ermitteln. Angezeigt wurde er demnach von seinem eigenen Management wegen Unterschlagung.
Made in China: Wie man aus 65 Euro schnell 40.000 Euro macht
Auch sonst soll nicht alles so sein, wie es scheint. Angeblich selbst in wochenlanger Arbeit entstandene Kopien alter Meister (Rembrandt, da Vinci), die von Turrek abschließend zum Beispiel mit Smileys verziert wurden, sollen auf dem Kunstmarkt für bis zu 40.000 Euro gehandelt worden sein. Tatsächlich handelte es sich, als Kronzeuge dafür wird ein ehemaliger Mitarbeiter genannt, um Kopien, die für 65 Euro das Stück in Shenzhen (China) gekauft wurden – einzig die Smileys sollen von Turrek selbst stammen.
Aus China sollen auch die Zutaten für einen angeblich selbst-erfunden Autolack stammen, der für effektvollen Farbwechsel von durch Turrek lackierte Autos sorgt.
Doch nicht verwandt mit dem WM-Helden von 1954?
Zu den weiteren Vorwürfen gegen René Turrek, der in Bad Iburg aufwuchs, fügt die Bild am Sonntag (BamS) auch noch eine angeblich erfundene Familiengeschichte auf. So soll Turrek eine Verwandtschaft mit Toni Turek, dem WM-Helden von 1954 behauptet haben, doch der schrieb seinen Nachnamen mit nur einem „r“.
Auf Bewährung nach hartem Urteil wegen Steuerhinterziehung?
Zu guter Letzt soll Turrek, so die BamS, bereits im November 2018 zu einem Jahr und zehn Monaten Haftstrafe verurteilt worden sein, weil er mehr als 100.000 Euro an Steuern hinterzogen hatte, die Strafe wurde demnach aber zur Bewährung ausgesetzt.
In Osnabrück trat René Turrek zuletzt mit einem bunt besprühten Plastikaffen in Erscheinung, für dessen Lackierung zahlreiche Osnabrücker Unternehmen und Unternehmer spendeten um mit dem Erlös den Zoo zu unterstützen.
Unsere Redaktion ist bemüht auch eine Stellungnahme von René Turrek zu erhalten, konnte aber bislang weder Künstler noch Management erreichen. Titelfoto:BamS, 22.11.2020