Die Betreiber der letzten deutschen Atomkraftwerke zeigen sich skeptisch gegenüber einer möglichen Reaktivierung ihrer abgeschalteten Meiler. Während einige politische Parteien im Bundestagswahlkampf eine Renaissance der Atomenergie ins Gespräch bringen, betonen die Betreiber, dass der Rückbau der Kraftwerke bereits weit fortgeschritten und in einigen Fällen irreversibel ist.
Klares Nein zur Reaktivierung
Heiko Ringel, Standortleiter von RWE in Gundremmingen, äußerte sich gegenüber dem „Spiegel“ skeptisch über eine Reaktivierung der abgeschalteten Meiler: „Seit 2011 ist allen hier klar: Der Betrieb dieses Kraftwerks ist endlich.“ Er fügte hinzu, dass die Belegschaft nicht an eine Wiederinbetriebnahme glaube. RWE hat bereits die Genehmigung zum Rückbau erhalten und stoppt diesen Prozess nicht, da dies rechtlich nicht zulässig wäre, so Ringel weiter. Gundremmingen, einst das größte Kernkraftwerk Deutschlands, schaltete Block C Ende 2021 als einer der letzten sechs deutschen Atommeiler ab.
Rückbau unumkehrbar
Guido Knott, Chef der Eon-Atomtochter Preussen-Elektra, betonte die Endgültigkeit des Kernenergieausstiegs, trotz der Ansicht, dass dies inmitten der Energiekrise „ein großer Fehler“ gewesen sei. Knott erklärte, dass Preussen-Elektra ihre Kraftwerke „schnell und möglichst effizient“ rückbauen wolle. In ähnlicher Weise hatte der EnBW-Konzern aus Baden-Württemberg zuvor klargestellt, dass der Rückbau-Status ihrer fünf Kernkraftwerke praktisch irreversibel sei. „Eine Diskussion über die weitere Nutzung der Kernkraft hat sich für uns vor diesem Hintergrund erledigt,“ hieß es von EnBW.
Politische Diskussionen
Im Vorfeld der Bundestagswahlen stellen CDU und CSU, sowie AfD und FDP, die Möglichkeit einer Wiederbelebung der Atomenergie zur Debatte. Die Union denkt darüber nach, eine Wiederinbetriebnahme der zuletzt abgeschalteten Kernkraftwerke zu prüfen. Die AfD plant einen Wiedereinstieg in die Kernkraft. Die FDP hingegen möchte die Entscheidung über eine Wiederinbetriebnahme den Betreibern überlassen, wobei sie diese aber ermöglichen will.
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