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Besondere Literatur und schöne llustrationen – der Comic-Buchladen „Neunte Kunst“ in Osnabrück

Nicht weit vom Treiben der Osnabrücker Innenstadt entfernt, befindet sich in der Redlingerstraße 8 die Comic-Buchhandlung „Neunte Kunst“, deren Image „gewollt anders“ zu sein scheint. Optische Präsenz und Anspruch setzen hier entgegen finanzieller Interessen den Leitfaden des Geschäftes.

Aufgrund geringer Möglichkeiten in Osnabrück eine ausreichende und vielfältige Anzahl an Comic-Büchern zu erwerben, entwickelte Ebi Wilke bereits im Jahr 1984 erste Ideen zur Eröffnung einer neuen Comic-Buchhandlung. Diesen Wunsch realisierte der studierte Germanist zeitnah. „Ich habe alles Geld investiert und wurde daraufhin gewinnbringend belohnt“, beschreibt Wilke die Anfänge seiner Comic-Buchhandlung, welche er zusammen mit einigen Freunden gründete. „Natürlich sind damit auch Kindheitserinnerungen verbunden“, nannte er einen weiteren wichtigen Grund. Schließlich ist er seit seiner Kindheit leidenschaftlicher Leser und gab sein Taschengeld jede Woche für Comics aus, allerdings muss er auch zugeben, dass seine Liebe zu den Comics zwischenzeitlich für ein paar Jahre ruhte.

Mangas sind die neuen Superhelden

„Wir verkaufen heutzutage viele Postkarten“, beschreibt der Geschäftsinhaber schmunzelnd die Entwicklung seiner Kundschaft. Wilke meint damit aber, dass die Comic-Buchhandlung mehr und mehr auch für Besucher fernab der Stammkundschaft präsent werde und begründet dies nicht zuletzt mit der aktuellen Lage seines Ladens an der Redlingerstraße. Des Weiteren kann er bestätigen, dass sich die Besucher hinsichtlich ihrer Altersgruppen wesentlich im Kaufverhalten und Genreinteressen unterscheiden. Die Kundschaft ist grob in drei unterschiedliche Generationen einteilbar. Kunden jenseits der Vierzig-Jahre-Marke sind hauptsächlich auf frankobelgische Alben, zu denen beispielsweise Lucky Luke zählt, fokussiert, wohingegen sich Personen im mittleren Alter bevorzugt mit Superhelden wie Batman oder Superman beschäftigen. Die jüngere Generation, etwa ab zwölf Jahren, zeigt fast nur an Mangas Interesse.

Neunte Kunst: Anpassung an die Zeit kein Kriterium der Entwicklung

„Das Image des Ladens ist gewollt anders“ sagt Ebi Wilke und bestätigt damit einmal mehr die Philosophie und den Anspruch seiner Comic-Buchhandlung. Statt den Fokus auf Aktualität zu legen, bemüht sich die „Neunte Kunst“ die Wünsche ihrer Kunden zu erfüllen. Allerdings sind auch hier Tendenzen der Anpassung an die momentane Entwicklung erkennbar. Politische Themen sind in der gegenwärtigen Situation immer gefragter, das hauptsächliche Interesse vieler Kunden liegt allerdings bei Comics, die sie noch aus ihrer eigenen Jugend kennen. Abschließend beschreibt Wilke, dass auch er persönlich den „Schund aus den 50er, 60er Jahren“ bevorzuge.


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Kilian Zutz ist im Januar 2020 Schülerpraktikant bei der HASEPOST.

  

   

 

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