Die Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) legt nach Vorwürfen von Plagiaten in ihrer Dissertation ihr Amt nieder. Nachdem die Universität Rostock angekündigt hatte, ihr den 2007 verliehenen Doktorgrad zu entziehen, reichte Schreiner ihren Rücktritt ein, um „Schaden vom Berliner Senat abzuwenden“.
Verkehrsministerin legt Rücktritt ein
Manja Schreiner erklärte am Dienstag ihren Rücktritt als Verkehrssenatorin von Berlin. Die CDU-Politikerin betonte, dass sie „an keiner Stelle Dissertation vorsätzlich getäuscht oder betrogen“ habe und plant, als Privatperson Widerspruch gegen die Entscheidung der Fakultät einzulegen.
Kritikpunkte der Universität Rostock
In einer Stellungnahme der Universität Rostock wurde betont, dass vor allem die Anzahl der wörtlichen Übernahmen kritisiert worden seien, die nicht als wörtliche Textübernahmen den wissenschaftlichen Zitiergepflogenheiten entsprechend mit Anführungszeichen ausgewiesen wurden. Trotz der mehrheitlichen korrekten Zitation der Originalquellen ist der Fakultätsrat „der Ansicht, dass die Übernahmen fremder Textpassagen in einer Gesamtschau ihrer quantitativen Anteile und ihres qualitativen Gewichts auf die Dissertationsschrift einen solch prägenden Einfluss nehmen, dass deren Anfertigung nicht mehr dem Gebot der Eigenständigkeit entsprochen hat“.
Vergleich mit anderen Plagiatsfällen
In der Vergangenheit gab es bereits Fälle wie Guttenberg, Schavan und Mathiopoulos, die durch Plagiatsvorwürfe bekannt wurden. Der Fakultätsrat ordnet den Fall Schreiner jedoch anders ein, da bei ihr nicht die komplette Quelle verschwiegen wurde, sondern nur Anführungszeichen fehlten.
Ermittlungen von VroniPlag
Auf dem Portal VroniPlag, das ehrenamtliche Fachkräfte betreiben und das Dissertationen auf Plagiate prüft, wurde erstmals im August 2023 von Unregelmäßigkeiten im Fall Schreiner berichtet. Auf 118 von 169 untersuchten Seiten seien Fundstellen von Plagiaten dokumentiert worden. Dies entspricht einem Anteil von rund 70 Prozent aller Seiten.
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