Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) äußert Skepsis gegenüber der Forderung nach einem exklusiven Ost-Gipfel im Bundeskanzleramt. Seiner Meinung nach gehen die landesweiten Herausforderungen über spezielle Ostdeutschland-Themen hinaus.
Wegner zweifelt Notwendigkeit eines Ost-Gipfels an
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner sieht den Vorschlag eines Ost-Gipfels, wie ihn Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Linken, fordert, kritisch. „Ob wir jetzt einen reinen Gipfel brauchen für Ostdeutschland, weiß ich nicht, weil wir haben ja in Deutschland allgemein Probleme, was wirtschaftliche Entwicklung, Inflation, vieles mehr angeht“, sagte Wegner am Montag den Sendern RTL und ntv.
Er verwies darauf, dass Berlin Teil der ostdeutschen Bundesländer ist und bei den entsprechenden Treffen vertreten sei: „Das ist ja dann quasi so ein Gipfel, wo wir auch gemeinsam ostdeutsche Interessen vertreten“, so der CDU-Politiker.
Berlin – Modell für Einheit
Im Bezug auf Berlin betonte Wegner, dass die Hauptstadt in Bezug auf die Einheit große Fortschritte gemacht habe. „Vieles wurde wirklich zusammengeführt, und oftmals weiß man ja gar nicht mehr, wo die Mauer eigentlich mal stand.“ Insbesondere die junge Generation sei oft nicht mehr mit den ehemaligen Grenzverläufen vertraut.
Er sieht in dieser Entwicklung eine Chance für Berlin: „Und das ist die Chance, die wir jetzt auch haben, dass Berlin als eine Stadt gedacht wird. Und das machen wir ja auch in Berlin.“ Der Appell des Bürgermeisters deutet auf eine Vision von Berlin als Modell für Einheit und Zusammenhalt, die über die Grenzen Ost- oder Westdeutschlands hinausgeht.