Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) in Berlin erlebt aufgrund des akuten Zuzugs von Migranten eine massive Überlastung. Dieser Druck führt zu einer Krise in der Behörde, welche sowohl das Personal als auch die Finanzen des Landes Berlin belastet.
Mitarbeiter senden “Hilferuf”
Der Ansturm auf das LAF hat die Mitarbeiter dazu veranlasst, einen Beschwerdebrief an die Behördenleitung zu schicken. “Die Arbeitsbedingungen haben unser Maß des Erträglichen längst erreicht. In keiner anderen Behörde herrschen solche katastrophalen Zustände!”, heißt es in dem von der “Welt” zitierten “Hilferuf”, den 40 Mitarbeiter der Abteilung Leistungsgewährung unterschrieben haben. Sie klagen über eine erdrückende Arbeitslast und äußern ihre Besorgnis, dass die Behördenleitung sich der gravierenden Probleme nicht vollständig bewusst ist.
Überlastung führt zu finanziellen Verlusten
Die Überarbeitung der Mitarbeiter führt dazu, dass zahlreiche Asylanträge nicht ausreichend geprüft werden. Einige Personen erhalten dadurch Leistungen, die ihnen eigentlich nicht zustehen würden. “Rückforderungen, stellenweise fünfstellige Beträge, verjähren, weil die Sachverhalte nicht rechtzeitig an den Bereich Forderungsmanagement abgegeben werden können. Dem Land Berlin droht ein massiver finanzieller Schaden!”, warnt der Beschwerdebrief laut der “Welt”.
Behörde bestätigt hohe Fallzahlen
Eine Sprecherin des LAF bestätigt gegenüber der “Welt”, dass die Zahl der Fälle pro Sachbearbeiter deutlich höher als ursprünglich prognostiziert ist. Eine adäquate Abwicklung aller Fälle könne jedoch nicht generell ausgeschlossen werden. Sie weist darauf hin, dass es seit Ende des letzten Jahres Unterstützungsmaßnahmen für die Leistungssachbearbeitung gegeben hat und interne Prozessanpassungen vorgenommen wurden.
Behörde fordert Unterstützung des Senats
Das LAF stellt fest, dass die Behörde in den letzten Jahren nicht so sehr gewachsen ist wie das Arbeitsaufkommen: “Während die Anzahl derjenigen, die vom LAF untergebracht werden müssen, sich demnächst im Vergleich zu 2022 verdoppelt haben wird, hat das LAF aktuell mit rund 532 besetzten Vollzeit-Stellen ganze drei Stellen mehr als vor Beginn Ukraine-Kriegs. Dies bedarf einer Gesamtanstrengung des Senates”, heißt es in der Stellungnahme des LAF.