Der Berliner Erzbischof Heiner Koch kritisiert Mitglieder der katholischen Kirche, die sich zugleich in der AfD engagieren. Er stellt die Frage, ob eine Mitgliedschaft in der kritisierten Partei mit den Werten der katholischen Lehre vereinbar ist.
Kritik an der AfD-Mitgliedschaft
In einem Interview mit dem Tagesspiegel äußerte sich Heiner Koch, dass er es „nicht nachvollziehbar“ finde, dass katholische Christen zugleich Mitglieder in der AfD seien. „Wer in einer Partei Mitglied ist, identifiziert sich ja zumindest zum Teil mit ihren Positionen“, sagte Koch. Er betonte, dass katholische Christen „einen ausländischen Menschen, einen Flüchtling, genau wie einen Menschen, der eine andere politische Überzeugung hat oder einer anderen Religion angehört“ grundsätzlich akzeptieren. Dies sei bei der AfD nicht der Fall. „Dazu stellt diese Partei an vielen Stellen unsere Demokratie in Frage“, kritisierte Koch.
Positionierung gegen Rechtsextremismus
Koch bemängelte insbesondere Politiker der AfD, die in ihrem Reden und Handeln menschenfeindliche und rechtsextreme Positionen vertreten. Als Beispiel führte er den Fraktionschef der AfD im Brandenburger Landtag, Hans-Christoph Berndt, an, der vom Brandenburger Verfassungsschutz als erwiesener Rechtsextremist eingestuft werde. „Sie müssen nur die öffentlichen Aussagen und Positionen von Herrn Berndt lesen, dann wird klar, dass sie nicht mit unserer christlichen Botschaft vereinbar sind“, stellte Koch fest.
Abgrenzung bei „Marsch für das Leben“
Bezugnehmend auf den „Marsch für das Leben“, einer Demonstration christlicher Abtreibungsgegner, bei dem in der Vergangenheit auch AfD-Vertreter, wie die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch, teilgenommen haben, äußerte sich Koch kritisch. „Wenn die AfD sich gegen Abtreibung ausspricht, dann geht es ihr vor allem um das `deutsche Volk`“, so seine Einschätzung. Dem setzte er die christliche Perspektive gegenüber: „Der Schutz des Lebens von seinem Anfang bis zu seinem Ende gilt aus christlicher Perspektive für alle Menschen in allen Lebensphasen, für Ungeborene und Sterbende, für Geflüchtete und für Obdachlose, für Ausländer und für Deutsche und für Menschen mit Einschränkungen oder Behinderungen.“
Aufruf zur Stiländerung
Abschließend äußerte Koch seine Sorge darüber, dass die Teilnahme von Rechtsradikalen am „Marsch für das Leben“ das Anliegen der Demonstration diskreditieren könnte. Er warb für eine stilistische Änderung der Demonstration, um mehr Menschen zu einem Dialog über das Thema zu bewegen. „Die Demonstration muss einladender werden, gewinnender, denn die Menschen, die betroffen sind, sollen sich ja mit dem Thema auseinandersetzen“, so der Erzbischof.
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