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Bereits im Supermarkt erhältlich: Osnabrücker baut in seinem Keller Microgreens an

Wer in den vergangenen Tagen im REWE in der Quebecallee im Stadtteil Atter einkaufen war, konnte sie bereits im Gemüseregal entdecken: Microgreens. Was in anderen Städten bereits gut ankommt, hat Alexander Batalschew jetzt nach Osnabrück gebracht. Die Keimlinge baut er in seinem Keller in der Dodesheide an.

In einem unscheinbaren Wohnhaus schlummert ein kleine Microgreens-Plantage im Keller. Alexander Batalschew interessiert sich schon lange für eine nachhaltige Lebensweise und witterte durch Microgreens die Chance, sich ein zweites Standbein aufzubauen. Osnabrückerinnen und Osnabrücker konnten den 31-Jährigen und seine Idee bereits ein Wochenende lang im Pop-Up-Quartier kennenlernen.

So sehen Erbsen in Form von Micro Greens aus. / Foto: Schulte
So sehen Erbsen in Form von Microgreens aus. / Foto: Schulte

Eigene Farm im Keller

Seit rund einem Jahr baut der Physiotherapeut quasi im Homeoffice sogenannte Microgreens an. Aus Saatgut zieht Batalschew innerhalb von zehn bis vierzehn Tagen kleine Keimlinge. Die Besonderheit: Er braucht dafür keinen Garten und wenig Platz, denn seine Gemüsesamen wachsen vertikal in seinem gut 12 Quadratmeter großen Kellerraum. „Microgreens können eigentlich zu jedem Gericht gegeben werden“, erklärt er. Ob Salat, Auflauf oder Nudeln mit Tomatensauce: Die kleinen Keimlinge sind wahre Nährstoffwunder, die fast genauso wie ausgewachsene Gemüsepflanzen schmecken.

Im Keller wachsen auf mehreren Etagen Micro Greens. / Foto: Schulte
Im Keller wachsen auf mehreren Etagen Micro Greens. / Foto: Schulte
Microgreens werden in der Phase geerntet, in der die Pflanze voller Energie steckt. Die Keimlinge gelten deshalb als besonders gesund. Und tatsächlich steigt durch den Keimvorgang der Samen die Konzentration bestimmter Vitamine an. „Sie sollen kein Gemüse oder die Landwirtschaft ersetzen, sie sind ein guter Zusatz“, stellt der Gründer klar. Vor allem für Großstädte seien Microgreens eine gute Möglichkeit, weil sie wenig Platz und Energie benötigen und jahreszeitenunabhängig gepflanzt werden können.

Bei REWE in Atter erhältlich

In seinem Dodesheider Keller baut Batalschew derzeit Erbsen, Rucola, Kohlrabi, Brokkoli und Sonnenblumen an. Das Angebot möchte er künftig auch mit Pilzen ergänzen. Per Hand pflanzt er die Samen in die Erde ein und lässt sie zunächst im Dunkeln keimen. Dann wandern sie von der einen Seite des Raumes auf die andere Seite, wo sie sich an das Licht gewöhnen können, um möglichst schnell nach oben zu schießen. „Ich habe einen genauen Plan“, sagt der Osnabrücker. So seien die einzelnen Handgriffe fast schon Routine.
Nur einen Löffel Saatgut benötigt der Osnabrücker für eine ganze Palette Micro Greens. / Foto: Schulte
Nur einen Löffel Saatgut benötigt der Osnabrücker für eine ganze Palette Microgreens. / Foto: Schulte
Sein selbstgebaute Wasserzirkulation ist dauerhaft im Einsatz, frisst dabei aber nur wenig Strom und Wasser. Doch auch nach einem Jahr klappt noch nicht alles einwandfrei. „Manchmal probiere ich immer noch herum“, erzählt er. „Ich sehe das eher als Marathon und nicht als Sprint.“ Erst in der vergangenen Woche seien ihm ein paar Keimlinge eingegangen. Einen kleinen Kundenstamm und einen festen Großkunden hat er allerdings schon sicher. Der REWE in Atter unter der Leitung von Familie Wechsler ist selbst auf den Kleinunternehmer zugegangen. Seit gut drei Wochen erreichen seine Microgreens made in Osnabrück unter dem Label „Kraft Grün“ nun wöchentlich frisch den Supermarkt. Auch ein paar private Kunden versorgt er mit seinem eigenen Anbau. Langfristig plant der Physiotherapeut ein Abo-Modell, um Osnabrückerinnen und Osnabrücker mit Keimlingen zu versorgen.
Bei REWE oder auch in seinem eigenen Onlineshop können Micro Greens gekauft werden. / Foto: Schulte
Bei REWE oder auch in seinem eigenen Onlineshop können Microgreens gekauft werden. / Foto: Schulte
Weitere Infos gibt es auf der Webseite oder bei Instagram.


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Jasmin Schulte
Jasmin Schulte
Jasmin Schulte begann im März 2018 als Redakteurin für die Hasepost. Nach ihrem Studium der Germanistik und der Politikwissenschaft an der Universität Vechta absolvierte sie ein Volontariat bei der Hochschule Osnabrück. Weitere Stationen führten sie zu Tätigkeiten bei einer lokalen Werbeagentur und einem anderen Osnabrücker Verlag. Seit März 2022 ist Jasmin Schulte zurück bei der HASEPOST und leitet nun unsere Redaktion. Privat ist Jasmin Schulte als Übungsleiterin tätig, bloggt über Literatur und arbeitet an ihrem ersten eigenen Roman.

  

   

 

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