Die Zahl der Beratungsgespräche bei der bundesweiten Hotline der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) ist 2023 deutlich gestiegen. Diese Beratungen richten sich an Personen, die sich mit Fragen zu islamistischen Radikalisierungen auseinandersetzen müssen.
Zahl der Beratungsgespräche fast verdoppelt
Ein Sprecher des Bamf teilte mit, dass die Zahl der Beratungsgespräche im Jahr 2023 auf 313 gestiegen ist. “Dies ist der höchste Wert der vergangenen fünf Jahre und annähernd eine Verdopplung im Vorjahresvergleich”, sagte der Sprecher dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. In den Vorjahren lag die Zahl der Beratungsgespräche bei 161 im Jahr 2022, 224 im Jahr 2021 und 191 im Jahr 2020.
Die Gespräche fanden zumeist mit besorgten Familienangehörigen und zunehmend auch mit Lehrkräften statt. Florian Endres, der Leiter der Beratungsstelle, wies bereits im Herbst darauf hin, dass der Anstieg des Beratungsbedarfs mit dem Terrorangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 zusammenhängt. Er bezeichnete diesen Ereignis als “eine Zäsur für die Arbeit der Beratungshotline”.
Die Arbeit der Beratungsstelle
Die Beratungsstelle Radikalisierung wurde 2012 eingerichtet und nimmt bundesweit Anrufe entgegen. Sie leitet die Fälle dann an 19 öffentliche und zivilgesellschaftliche Partnerberatungsstellen in ganz Deutschland weiter. Dort geben Experten den Verwandten, Freunden oder Bekannten Ratschläge zur Deradikalisierung der Betroffenen.
✨ durch KI bearbeitet, .