Wir müssen uns als HASEPOST korrigieren: Es gab ihn doch, den Fake-Fahrradweg, der von Aktivisten in der Nacht zu Sonntag auf der Pagenstecherstraße eingerichtet wurde.
Am Mittwochabend hatten wir berichtet, dass eine Gruppe mit dem Namen „Utopios“ sich per Bekennerschreiben zu einer Aktion bekannte, für die es nach unserer ersten Recherche weder Belege noch eine Bestätigung der Polizei gab.
Überraschend meldete sich die Polizeiinspektion Osnabrück am Donnerstagabend und erklärte: Die Aktion und den Fake-Fahrradweg auf der Page gab es doch.
Kameras von Auto Weller nahmen die Aktivisten auf
Tatsächlich erreichte die Leitstelle der Polizei gegen 2.20 Uhr am frühen Sonntagmorgen die Meldung einer Sicherheitsfirma. Mitarbeiter hatten auf der Pagenstecherstraße, in Höhe der Hausnummern 77-83, mehrere Personen auf einer Überwachungskamera festgestellt. Die Personen befanden sich auf dem Grundstück des Autohauses Weller, verhielten sich verdächtig und duckten sich zwischen den abgestellten Fahrzeugen.
Eine unmittelbare polizeiliche Überprüfung ergab, dass es sich nicht um einen versuchten Einbruch handelte, wie ursprünglich vermutet. Im „Nahbereich“, so ein Sprecher der Osnabrücker Polizei, kontrollierte die Polizei eine 18-jährige Person. Kurze Zeit später entdeckten die Beamten eine Tüte mit Schablonen (Fahrradsymbolen) sowie eine Spraydose zwischen den geparkten Fahrzeugen auf dem Parkplatz des Autohauses.
Aktivisten sprühten Piktogramme verkehrt herum
Und tatsächlich wurde auch der rechte Fahrstreifen mit Baken gesperrt. Schnell wurde klar: „Diese Sperrung wurde nicht durch Fachpersonal aufgestellt“ und innerhalb dieser Sperrung konnten fünf frische Graffiti (Fahrrad-Piktogramme) auf der Straße festgestellt werden [Anmerkung der Redaktion: Allerdings in Fahrtrichtung auf dem Kopf stehend].
Die Sperrung wurde von den Beamten zurückgebaut. Wenn man vor dem Autohaus Weller genau hinschaut, sind die falsch gesprühten Fahrrad-Piktogramme noch auf dem Asphalt zu erkennen.
Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren u.a. wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Sachbeschädigung durch Graffiti ein. Der zuvor kontrollierte 18-Jährige gilt als tatverdächtig. Die Ermittlungen zu weiteren Tatverdächtigen dauern derzeit an.