Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundesverband der Deutschen Industrie rechnet nach eigenen jüngsten Zahlen mit einem Exportplus von zwei Prozent im Jahr 2023. „Wenn man unser BIP-Wachstum in diesem Jahr weltweit in Relation setzt, sind wir ganz weit hinten. Insoweit ist das kein gutes Jahr für unser Land. Beim Export rechnen wir mit einer Zunahme von zwei Prozent“, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe).
Damit hat sich die BDI-Exportprognose im Vergleich zum Januar zwar verdoppelt, aber die zwei Prozent sind weniger als die in den Vorjahren nach dem Corona-Ausbruch erreichten Wachstumsraten beim Export (2022 plus 2,9 Prozent, 2021 plus 9,7 Prozent). Auch für den Welthandel insgesamt wird eine Zunahme von 2,5 Prozent erwartet.
„Es geht aufwärts, aber nur langsam. Damit dürfen wir uns nicht zufriedengeben“, sagte Russwurm. Vor allem energieintensive Unternehmen würden zunehmend Teile ihrer Produktion ins Ausland verlagern. „Das muss uns am Standort Deutschland Sorge machen. Denn bei immer offenkundigerem Arbeitskräftemangel ist nicht mehr die Arbeitslosenquote, sondern das Investitionsverhalten der Unternehmen der entscheidende Frühindikator, wie gut es dem Land wirtschaftlich geht“, so der BDI-Chef.
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