Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert einen Krisengipfel zur Bewältigung der Engpässe bei Arzneimitteln und plädiert für eine gemeinsame Strategie zur Stabilisierung der Arzneimittelversorgung in Deutschland.
Engpässe bei wichtigen Arzneimitteln
“Seit mehr als einem halben Jahr fehlt es in Deutschland an wichtigen Arzneimitteln wie Antibiotika und Krebsmedikamenten”, sagte Holetschek in München. Der bayerische Gesundheitsminister betonte die Dringlichkeit des Problems und forderte die Bundesregierung auf, “jetzt endlich” zu handeln und nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen.
Attraktivität des Produktionsstandortes stärken
Zudem hob Holetschek die Notwendigkeit hervor, bessere Rahmenbedingungen für die Pharmabranche in Deutschland zu schaffen. Obwohl man kurzfristig mit pragmatischen Lösungen reagieren konnte, sei eine langfristige Strategie erforderlich, “um attraktiv für Pharmahersteller zu werden und den Produktionsstandort zu stärken”. Derzeit sehe er jedoch eher eine Abwanderungstendenz.
Vorschläge zur Verbesserung der Situation
Holetschek unterbreitete mehrere Vorschläge zur Bewältigung der Arzneimittelkrise. “Wichtig sind gezielte Strukturpolitik, das Setzen von Anreizen, der Erhalt des Patentrechts und die Diversifizierung von Lieferketten”, so der Minister. Die Pharmaunternehmen sollten dazu ermutigt werden, Wirkstoffe von verschiedenen Herstellern zu beziehen. Weiterhin solle der Erhalt und Ausbau europäischer Produktionsstandorte gefördert werden, um die Lieferketten zu verkürzen und zu stärken.
Probleme der Apotheken
Der Gesundheitsminister wies darauf hin, dass auch Apotheken mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Fachkräftemangel zu kämpfen hätten. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer umfassenden Strategie zur Stabilisierung der Arzneimittelversorgung.