Die Pläne von Bundesbauministerin Klara Geywitz für bessere steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für Neubauten haben laut Zentralverband Deutsches Baugewerbe und weiteren Branchenvertretern das Potenzial, die angeschlagene Baukonjunktur zu beleben.
Begrüßung der Pläne durch das Baugewerbe
„Die heutige Meldung ist ein Lichtblick“, sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Verbands. „Angesichts des seit Monaten anhaltenden Negativtrends im Wohnungsbau ist ein steuerliches Anreizprogramm ein dringend notwendiger Baustein, um die Baukonjunktur anzukurbeln.“ Ähnlich äußerte sich der Zentrale Immobilien-Ausschuss ZIA. „Dieser Vorstoß könnte genau die Impulse bringen, die den daniederliegenden Wohnungsbau reanimieren“, sagte ZIA-Präsident Andreas Mattner. Der Vorsitzende der Baugewerkschaft IG BAU, Robert Feiger, lobte die Vorschläge als „weiten Wurf“. „Diese würden dem Wohnungsbau einen gewaltigen Push gegeben.“
Forderungen nach weiteren Maßnahmen
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) müsse nun zeigen, ob er es mit dem Wohnungsbau in Deutschland ernst meine, so Feiger. Dabei forderte er einen „zweiten Push“ für den sozialen Wohnungsbau und bekräftigte seine Forderung nach einem 50-Milliarden-Euro schweren Sondervermögen. Auch das Baugewerbe und die Immobilienwirtschaft warben um weitere Schritte, um die Kosten für den Wohnungsbau zu senken.
Einfluss der Bundesländer
„Eine weitere Möglichkeit, die Misere am Wohnungsmarkt abzumildern, liegt bei den Bundesländern, die seit 2006 die Grunderwerbsteuersätze selbst festlegen“, sagte Pakleppa. Auch eine Absenkung der Energieeffizienzstandards bringt der Zentralverband ins Spiel – obwohl dies zu höheren Folgekosten führen könnte.
Staatliche Kreditförderung als Lösung?
Der Spitzenverband der deutschen Immobilienwirtschaft ZIA plädierte für günstigere staatliche Kredite. „Auch ein großvolumiges Kreditförderprogramm der KfW mit einem Zinssatz von zwei Prozent für Neubauten wäre jetzt goldrichtig; es wirkte dann wie ein Konjunkturprogramm“, so Mattner.