Die Beteiligten auf dem bereits fertiggestellten Baustellenabschnitt: unter anderem Wolfgang Griesert (erster von rechts), Heinz-Werner Hölscher (zweiter von rechts), Frank Kögel (fünfter von rechts) und Thomas Fillep (vierter von links). / Foto: Jannis Brunsmann
Seit Juli 2019 wird die Rheiner Landstraße in Osnabrück neu bebaut. Die Arbeiten laufen so gut, dass der Abschnitt zwischen der „Rückertstraße“ und der „Mozartstraße“ bereits einige Monate früher als geplant fertig wird. Bis zur Straße „Am Finkenhügel“ soll der Bau vor Jahresende fertig sein.
„Baustellen sind ja bekanntermaßen immer für eine Überraschung gut“, erklärt Wolfgang Griesert , Oberbürgermeister von Osnabrück. „Im Fall der Rheiner Landstraße fallen diese Überrraschungen allerdings sehr positiv aus.“ Die Baumaßnahmen zwischen der „Rückertstraße“ und der „Mozartstraße“ gehen so gut voran, dass die Rheiner Landstraße in diesem Abschnitt mehrere Monate vor dem geplanten Bauabschluss fertig wird. Die Arbeit war erforderlich, damit ein neues Baugebiet am Finkenhügel entstehen kann. Die Kanäle im Untergrund der Rheiner Landstraße sind aus den Jahren 1912 bis 1956. Deshalb haben sie jeden Zukunftsfähigkeit verloren und mussten erneuert werden. Dabei wurden gleich Fahrbahn, Geh- und Radwege und Parkstände mit erneuert. „Wir bauen hier nicht nur 8.200 Quadratmeter Fahrbahn, sondern auch 8.300 Quadratmeter Nebenanlage in Form von Geh- und Radwegen, sowie Parkflächen“, so Griesert.
Gutes Zusammenspiel aller Beteiligten
Eine Komponente, die die Baustelle besonders erfolgreich macht, ist die gelungene Zusammenarbeit aller Beteiligten. „Das Zusammenspiel aller Beteiligten läuft vorbildlich“, lobt Wolfgang Griesert. „An dieser Großbaustelle werden wir uns auch in Zukunft orientieren.“ Auch Frank Kögel, Geschäftsführer der beauftragten Baufirma Kögel Bau GmbH & Co. KG, lobt die Zusammenarbeit: „Es ist ein tolles Team. Alle ziehen am selben Strang – und dann auch noch in dieselbe Richtung.“ Aber nicht nur das gute Zusammenspiel erleichterte die bisherige Arbeit auf der Baustelle. „Wir hatten auch das Glück des Tüchtigen“, berichtet Heinz-Werner Hölscher, Geschäftsführer der Stadtwerketochter SWO Netz. „Es gab in der gesamten Bauzeit seit Juli 2019 nur zwei Schlecht-Wetter-Tage. Außerdem ist das Grundwasser an dieser Stelle circa einen Meter tiefer als zuvor gedacht – das erleichtert die Tiefbauarbeiten.“
Fünf-Prozent-Prämie für schnellen Bau
„Für uns ist es sehr wichtig, die Bürger so wenig wie möglich zu belasten“, erklärt Thomas Fillep, Finanzvorstand der Stadt Osnabrück. „Deswegen haben wir auch in zwei Abschnitten gleichzeitig gebaut und so den Bau beschleunigt.“ „Zu Spitzenzeiten haben wir mit 25 Mitarbeitern gleichzeitig gearbeitet“, ergänzt Frank Kögel. Die Arbeit zahlt sich aus: der Bau wird mehrere Monate früher als geplant fertig. „Es ist natürlich dann auch schön, wenn die schnelle und effiziente Arbeit belohnt wird“, so Kögel. Fünf Prozent – 400.000 Euro – werden auf die Auftragssumme von Acht Millionen Euro draufgezahlt. „Das ist die maximale Prämie, die gezahlt wird, wenn der Bau einige Monate schneller als im Plan fertig wird“, erklärt Thomas Fillep. „Das Unternehmen von Herrn Kögel hat das auf jeden Fall geschafft.“
Dialog mit den Anwohnern
„Bei den Anwohnern gab es am Anfang natürlich Sorgen und Unsicherheiten“, berichtet Heinz-Werner Hölscher. „Deswegen haben wir uns einige neue Formate überlegt, um alle Betroffene abzuholen.“ Statt großen Frontalvorträgen wurden Thementische aufgestellt, an denen Ansprechpartner für spezielle Fragen der Anwohner direkt bereitstanden. Neben drei großen Versammlungen führten die Baubeteiligten auch Gespräche mit den Gewerbebetreibenden, Schulen und Kindergärten und mit der Synagoge durch. Auch eine Internetseite wurde eigens für das Bauprojekt angelegt. „Wir führten außerdem eine Bürgersprechstunde ein, die während des gesamten Baus einmal pro Woche stattfindet. So können sich die Betroffenen bei Fragen immer direkt an uns wenden“, berichtet Hölscher. Wolfgang Griesert ergänzt: „Der offene Dialog ist viel passender – das hat auch das Feedback der Betroffenen gezeigt. Sie fühlten sich sehr viel besser abgeholt.“
Teile des zweiten Bauabschnittes vorgezogen
Aufgrund des positiven Fortschritts der Arbeiten beschloss der Verwaltungsausschuss der Stadt Osnabrück bereits im Mai, einen Teil – der eigentlich erst für 2023 geplant war – des zweiten Bauabschnitts an der Rheiner Landstraße zwischen der „Mozartstraße“ und „An der Blankenburg“ vorzuziehen. Auch diese Arbeiten von der „Mozartstraße“ bis zum „Am Finkenhügel“ laufen nach Plan und werden voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.