Bundesbauministerin Klara Geywitz weist die Verantwortung für den Wohnungsbaurückgang aufgrund gestiegener Zinsen von sich und fordert eine Reduzierung der Grunderwerbsteuer.
Zinssteigerung als Hauptursache
Laut Geywitz ist der zunehmende Zins für den Rückgang beim Wohnungsbau primär verantwortlich. „Dass die Lage so schwierig ist, liegt zunächst einmal daran, dass die Zinsen enorm gestiegen sind“, sagte sie der Wochenzeitung „Die Zeit“. Die jahrelang niedrigen Zinsen hätten das Wachstum vieler Unternehmen in der Immobilienbranche begünstigt. Nun, mit den gestiegenen Kosten, sehen sich diese Unternehmen vor Herausforderungen gestellt. Die Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen zuletzt auf 4,25 Prozent erhöht.
Halbierung der Wohnungsbauprojekte
Für das Jahr 2023 werden nur etwa halb so viele Wohnungen fertiggestellt wie ursprünglich von der Regierung geplant. Im Koalitionsvertrag sind 400.000 Einheiten als Jahresziel festgelegt, eine Zahl, die voraussichtlich nicht erreicht wird.
Regierungsbemühungen und Forderung nach Steuersenkung
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) engagiert sich laut Geywitz „mit viel Leidenschaft“ für den Wohnungsbau. Sie gab bekannt, dass die Regierung jüngst 18 Milliarden Euro an die Länder verteilt hat, um den Bau von Sozialwohnungen zu fördern. Aber Geywitz sieht auch die Notwendigkeit einer Senkung der Grunderwerbsteuer. Sie betont: „Diese sei in den vergangenen Jahren immer wieder erhöht worden. Das muss wieder anders werden.“