Die deutsche Bauindustrie spricht sich dafür aus, Regeln für den Einsatz von Steuergeldern beim Wiederaufbau der Ukraine aufzustellen. Der Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, plädiert vor der bevorstehenden internationalen Wiederaufbaukonferenz in Berlin für Transparenz und Rechenschaftspflicht.
Effiziente Arbeitsteilung und europäischen Standards
Peter Hübner, Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, fordert Kontrolle der Geberländer über ihre eigenen Projektmittel. „Während die politischen Aspekte des Wiederaufbaus auf internationaler Ebene koordiniert werden sollten, wäre es eine effiziente Arbeitsteilung, wenn jedes Geberland die Kontrolle über seine eigenen Projektmittel behält, um Transparenz und Rechenschaftspflicht zu gewährleisten“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Hübner schlägt vor, Steuergelder, die von der EU an die Ukraine überwiesen werden, sollten liefergebunden an europäische Unternehmen gehen, die europäische Umwelt- und Sozialstandards einhalten.
Beispiel für effektive Zusammenarbeit
Als Beispiel für eine gelungene Partnerschaft nannte Hübner die Zusammenarbeit zwischen Dänemark und der Stadt Mikolajiw. Dänemark finanzierte und führte dort Notreparaturen an der Energieinfrastruktur sowie den Wiederaufbau von Wohngebäuden durch.
Kosten des Wiederaufbaus übersteigen verfügbare Mittel
Die Wiederaufbaukosten der Ukraine wurden vom IWF auf etwa 500 Milliarden Euro geschätzt, während bisher nur 50 Milliarden Euro von der internationalen Gemeinschaft bereitgestellt wurden. „Die Kosten des Wiederaufbaus übersteigen die verfügbaren Finanzmittel bei weitem“, sagte Hübner. Daher müsse der Einsatz öffentlicher Mittel effizient und effektiv sein und Transparenz gewährleisten.
Deutsche Bauunternehmen bereit für den Wiederaufbau
Laut Hübner sind deutsche Bauunternehmen bereit und technisch in der Lage, einen schnellen Wiederaufbau zu leisten. Angesichts des „massiven Ressourcenbedarfs“ fordert er den Einsatz von Recyclingmaterial, einschließlich Recyclingbeton. Mit Blick auf die „massiven Kriegszerstörungen“ in der Ukraine sieht er dies als notwendige Maßnahme an.
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