Die negative Beurteilung von Biokraftstoffen als Instrument des Klimaschutzes durch das Umweltbundesamt (UBA) hat zu Protesten unter Bauern und Branchenverbänden geführt, die eine öffentliche Korrektur des Präsidenten des Amtes, Dirk Messner, verlangen. Sie argumentieren, dass die Position des UBA auf fehlerhaften und veralteten Darstellungen beruht und nicht den Erkenntnissen der meisten Studien oder den Bewertungen des Weltklimarates (IPCC) entspricht.
Protestschreiben der Wirtschaftsverbände
Zum Ausdruck gebracht wurde diese Forderung in einem Schreiben des Generalsekretärs des Deutschen Bauernverbandes (DBV, Bernhard Krüsken), an Dirk Messner, das von den Geschäftsführern von fünf weiteren Branchenverbänden, darunter dem Bundesverband Bioenergie (BBE) und dem Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB), mitunterzeichnet wurde. Die „Welt am Sonntag“ berichtete über das Schreiben.
UBA-Position zu Biokraftstoffen
Die negative Haltung des UBA gegenüber Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse beruht auf der Theorie indirekter Landnutzungsänderungen („indirect land use change“, iLUC). Demnach sollte der Anteil von Kraftstoffen auf Basis von Anbaubiomasse weiter fallen und mittelfristig sollte darauf verzichtet werden.
Kritik an der UBA-Position
Die Wirtschaftsverbände behaupten jedoch, dass das UBA sich auf veraltete Daten stützt und dass diese Sichtweise nicht durch den Weltklimarat, IPCC, geteilt wird. Sie kritisieren, dass das UBA trotz einer amtlich ermittelten positiven Klimabilanz von Biokraftstoffen wiederholt wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht.
Forderung nach Neubewertung
Die Verbände fordern eine öffentliche Korrektur der als fehlerhaft und veraltet betrachteten Darstellungen zu den indirekten Landnutzungsänderungen durch Biokraftstoffe. Sie argumentieren, dass das UBA eine Position mit einem Zitat stützt, das in Wahrheit zu einem entgegengesetzten Schluss kommt und wissenschaftlich stark angezweifelt wird. Sie fordern das UBA auf, seine Aussagen zu den indirekten Auswirkungen von Biokraftstoffen auf den neuesten Stand der Wissenschaft zu bringen, wie sie vom IPCC und anderen führenden Wissenschaftlern und Organisationen dargestellt werden.
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